TKMS mit Rekord-Auftragsbestand dank U-Boot-Boom

Die Nachfrage nach konventionellen U-Booten führt beim größten deutschen Marineschiffbauer TKMS zu einem Auftragsbestand in Rekordhöhe. Er liegt bei 18,2 Milliarden Euro, das seien 55 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie TKMS am Montag mitteilte.

Die Werftengruppe hat im Geschäftsjahr 2024/25 (zum 30.9) den Umsatz um 9,3 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro gesteigert. Unter dem Strich steht ein Nettogewinn von 108 Millionen Euro nach knapp 88 Millionen Euro im Vorjahr. 

Die Bücher wurden vor allem gefüllt durch die Nachbestellung von vier U-Booten im Rahmen des deutsch-norwegischen 212CD-Programms, den Auftrag für den Bau des Forschungseisbrechers «Polarstern», einen Großauftrag für die Modernisierung von sechs 212A-U-Booten der deutschen Marine und einen Exportauftrag über zwei weitere 218SG-U-Boote nach Asien.

Der Auftragseingang lag im Geschäftsjahr 2024/25 bei 8,8 Milliarden Euro und damit knapp sechsmal so hoch wie im Vorjahr (1,5 Milliarden Euro). Der jetzt vorgelegte freiwillige Geschäftsbericht ist der erste eigenständige Bericht der TKMS AG & Co. KGaA, die zum 1. Januar 2025 von der Thyssenkrupp AG abgespalten worden ist.

Ausbau in Wismar

Außer am Stammsitz in Kiel will TKMS im kommenden Jahr am Werftstandort in Wismar die Produktion von U-Booten aufnehmen. 200 Millionen Euro will die Werft im neuen Geschäftsjahr investieren, vor allem für eine Druckkörpertaktstraße in Mecklenburg-Vorpommern. Darunter versteht man eine Fertigungslinie für den Rumpf von U-Booten. Eine solche ist in Kiel bereits in Betrieb.

Der Grundstein für die Nutzung des Standortes in Wismar als Hybridwerft sei damit gelegt, sagte Vorstandschef Oliver Burkhard. «Anders als in Kiel, wo wir bis dato nur U-Boote bauen.» Mittlerweile beschäftige der Standort im Nordosten rund 300 Menschen. Bis zu 1.500 könnten es am Ende werden.

TKMS ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer für nicht-nuklear betriebene U-Boote, baut aber auch Fregatten und Korvetten. Das Unternehmen hat mehr als 9.100 Beschäftigte, darunter rund 3.300 in Kiel. Weitere Standorte sind Wismar und Itajaí in Brasilien. Mehrheitsaktionär ist Thyssenkrupp.

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