Autor: Stojancho Gjorgjiev

  • Ex-Präsident Sarkozy muss sechsmonatige Haftstrafe verbüßen

    Frankreichs ehemaliger Staatschef Nicolas Sarkozy muss in einem weiteren Justizverfahren wegen illegaler Wahlkampffinanzierung eine sechsmonatige Haftstrafe verbüßen. Das Kassationsgericht in Paris bestätigte ein entsprechendes Urteil, nachdem der 70-Jährige Revision eingelegt hatte, wie es in einer Mitteilung hieß.

  • Steinmeier: Europa muss Potenzial als Wirtschaftsmacht nutzen

    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Europa zu ökonomischem Selbstbewusstsein aufgerufen. «Die Europäische Union ist ein mächtiger Wirtschaftsraum», sagte er bei einem deutsch-spanischen Wirtschaftsforum in Madrid. «Wir sind ein Markt mit mehr als 450 Millionen Menschen. Und als solcher haben wir Gewicht und Einfluss, und diesen Einfluss können wir nutzen.» Er ließe sich noch besser nutzen, wenn die Politik dafür sorge, dass Europa schneller und entscheidungsfähiger werde.

    Steinmeier wies auf den Druck hin, der auf Europa durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und durch das Infragestellen der Werte einer globalen Ordnung durch die USA ausgeht. «Europa muss diesem Druck standhalten», sagte er. «Mehr noch: Nicht nur standhalten, sondern wir müssen ihm etwas entgegensetzen.»

    Deshalb sei es entscheidend, dass Europa selbstbewusst, wettbewerbsfähig und widerstandsfähig sei. «Dass wir innovativ sind und gleichzeitig schützen, was uns an demokratischen Werten wichtig ist: Fairness, offener Wettbewerb, Zuverlässigkeit, Vertrauen.»

    Felipe bietet Zusammenarbeit bei Infrastruktur und Rüstung an 

    Der Bundespräsident eröffnete das Forum zusammen mit Spaniens König Felipe VI.. Er bot Deutschland eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit etwa beim Ausbau der Infrastruktur wie der Bahn oder im Rüstungsbereich an. Hier gebe es in Spanien hervorragende Unternehmen. Zudem habe Spanien bereits in den vergangenen Jahren Deutschland dabei geholfen, Rohstoffengpässe zu überbrücken, etwa für den Maschinenbau. Dies lasse sich in Zukunft auch auf die Automobilbranche und die Elektromobilität ausweiten.

    Steinmeier berät mit Regierungschef Sánchez

    Steinmeier traf sich anschließend mit dem spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez zu einem ausführlichen Gespräch. In Statements vor den Beratungen betonten beide die engen und vertrauensvollen Beziehungen zwischen Deutschland und Spanien. «Das ist meiner Meinung nach eine sehr gute Nachricht für Europa. Denn wenn Spanien und Deutschland in Europa zusammenarbeiten, kommt Europa voran», sagte Sánchez. 

    Man habe keine Probleme aus dem Weg zu räumen, sagte Steinmeier. Beide Staaten seien politisch, wirtschaftlich und kulturell sehr eng miteinander verbunden. Aber angesichts der massiv veränderten geopolitischen Rahmenbedingungen müsse man dafür sorgen, «dass unsere Kooperation auf all diesen Feldern noch dichter wird».

    Staatsbesuch endet im Baskenland

    Steinmeier, der von seiner Frau Elke Büdenbender begleitet wird, beendet seinen dreitägigen Staatsbesuch in Spanien mit einem Abstecher ins Baskenland. Dabei wird er auch die Stadt Gernika besuchen und dort der Opfer des deutschen Bombenangriffes vom 26. April 1937 gedenken. Im spanischen Bürgerkrieg bombardierten Flugzeuge der deutschen «Legion Condor» die Kleinstadt und zerstörten sie weitgehend. Hunderte Menschen starben.

  • Steinmeier: Europa muss Potenzial als großer Wirtschaftsraum nutzen

    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Europa zu ökonomischem Selbstbewusstsein aufgerufen. «Die Europäische Union ist ein mächtiger Wirtschaftsraum», sagte er bei einem deutsch-spanischen Wirtschaftsforum in Madrid. «Wir sind ein Markt mit mehr als 450 Millionen Menschen. Und als solcher haben wir Gewicht und Einfluss, und diesen Einfluss können wir nutzen.» Er ließe sich noch besser nutzen, wenn die Politik dafür sorge, dass Europa schneller und entscheidungsfähiger werde.

    Steinmeier wies auf den Druck auf Europa durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und durch das Infragestellen der Werte einer globalen Ordnung durch die USA hin. «Europa muss diesem Druck standhalten», sagte er. «Mehr noch: Nicht nur standhalten, sondern wir müssen ihm etwas entgegensetzen.» Deshalb sei es entscheidend, dass Europa selbstbewusst, wettbewerbsfähig und widerstandsfähig sei. «Dass wir innovativ sind und gleichzeitig schützen, was uns an demokratischen Werten wichtig ist: Fairness, offener Wettbewerb, Zuverlässigkeit, Vertrauen.»

    Der Bundespräsident eröffnete das Forum zusammen mit Spaniens König Felipe VI.. Er bot Deutschland eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit etwa beim Ausbau der Infrastruktur wie der Bahn oder im Rüstungsbereich an. Hier gebe es in Spanien hervorragende Unternehmen. Zudem habe Spanien bereits in den vergangenen Jahren Deutschland dabei geholfen, Rohstoffengpässe zu überbrücken, etwa für den Maschinenbau. Dies lasse sich in Zukunft auch auf die Automobilbranche und die Elektromobilität ausweiten.

  • Škoda Auto produziert den 100.000. vollelektrischen Elroq (FOTO)

    › Produktion in vollem Gange: Nach dem Produktionsstart Anfang 2025 ist das Jubiläumsfahrzeug ein Škoda Elroq RS (Škoda Elroq RS BEV 250 kW (340 PS): Stromverbrauch (kombiniert): 16,3 – 17,1 kWh/100 km; CO2-Emissionen (kombiniert): 0 g/km; CO2-Klasse: A) in Mamba-Grün

    › Hochflexible Produktion: Die Fertigungslinie im Werk Mladá Boleslav ermöglicht die parallele Produktion von batterieelektrischen und Verbrenner-Modellen

    › Von Experten und Kunden gleichermaßen geschätzt: Der Elroq wurde kürzlich zum ‚German Car of the Year‘ 2026 gekürt und war in den ersten drei Quartalen 2025 das zweitbestverkaufte Elektroauto in Europa

    Škoda Auto hat seit Produktionsstart zu Beginn dieses Jahres 100.000 Einheiten des vollelektrischen Kompakt-SUV Elroq gefertigt. Das Jubiläumsfahrzeug ist ein Elroq RS in Mamba-Grün. Als erstes Serienmodell, das die Modern Solid Designsprache der Marke umsetzt, entsteht der Elroq auf einer flexiblen Fertigungslinie, auf der auch der Enyaq und der MQB-basierte Octavia gebaut werden. So kann der Automobilhersteller sowohl Elektromodelle als auch solche mit Verbrennungsmotoren auf derselben Linie produzieren und schnell auf die Kundennachfrage reagieren. Der Elroq erfreut sich bei Kunden und Experten gleichermaßen großer Beliebtheit: Nach den ersten drei Quartalen 2025 belegte er den zweiten Platz unter den meistverkauften BEV-Modellen in Europa. Außerdem erhielt er zahlreiche internationale Auszeichnungen, darunter den Red Dot Design Award, und wurde kürzlich zum ‚German Car of the Year‘ 2026 gekürt. Der Meilenstein von 100.000 Einheiten unterstreicht die anhaltend starke Nachfrage nach den batterieelektrischen Škoda SUVs Elroq und Enyaq.

    Andreas Dick, Vorstandsmitglied für Produktion und Logistik bei Škoda Auto, sagt: „Die Fertigung von 100.000 Elroq in weniger als einem Jahr Serienproduktion ist eine große Leistung des gesamten Teams. Sie spiegelt auch die konsequente Vorbereitung und gezielte Anpassung unserer Produktionsprozesse wider. Von Anfang an haben wir die Flexibilität, batterieelektrische und ICE-Fahrzeuge auf derselben Linie zu bauen, voll ausgeschöpft. Das Ergebnis spricht für sich: Die enorme Resonanz der Kunden unterstreicht die hervorragende Fertigungsqualität der Autos ‚Made in Mladá Boleslav‘.“

    Škoda Elroq: unter den meistverkauften BEVs in Europa

    In den ersten drei Quartalen des Jahres 2025 lieferte Škoda weltweit fast 120.000 BEVs aus. In Europa rangierten beide Modelle unter den Top Ten der Elektroautos, wobei der Elroq den zweiten und der Enyaq den sechsten Platz belegten. Der Elroq ist das meistverkaufte BEV in der Tschechischen Republik, Dänemark und der Slowakei und gehört zu den drei meistverkauften BEVs in Österreich, den Niederlanden und der Schweiz.

    Großer Erfolg für den Elroq in Deutschland, dem größten Einzelmarkt von Škoda

    In Deutschland, dem größten Einzelmarkt von Škoda, war der Elroq im Oktober mit 3.320 Zulassungen das meistverkaufte Elektrofahrzeug. Außerdem war er im April, Juli und Oktober jeweils das insgesamt meistverkaufte Elektroauto in Europa. Der Erfolg des Elroq spiegelt sich nicht nur in der starken Kundennachfrage wider, sondern auch in einer wachsenden Liste internationaler Auszeichnungen, darunter der renommierte Red Dot Design Award. Kürzlich wurde das kompakte SUV zum ‚German Car of the Year‘ 2026 gekürt. Eine Jury aus 40 führenden deutschen und internationalen Journalisten wählte zunächst fünf Klassensieger aus 80 Neufahrzeugen aus, bevor sich der Elroq in der Endrunde gegen seine vier verbleibenden Konkurrenten durchsetzte. Besonders gut schnitt er in den Bereichen Qualität und Umweltfreundlichkeit sowie Preis-Leistungs-Verhältnis, Fahrverhalten und Antrieb ab.

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  • Frauen in Führungspositionen: KMU liegen vorn

    Freiburg (ots)

    • Aktueller Leadership-Monitor wertet Führungsstruktur in deutschen Unternehmen aus
    • Studie zeigt: Kleine und mittelständische Unternehmen haben einen höheren Anteil von Frauen in Führungspositionen als Großunternehmen
    • 41 % der Führungskräfte in KMU sind Frauen, in Konzernen sind es 37 %

    Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) beschäftigen die meisten Frauen in Führungspositionen. Das ist das Ergebnis des aktuellen Leadership-Monitors von HR WORKS, einer repräsentativenStudie, für die 2.083 Beschäftigte in Unternehmen jeder Größenordnung zur Führungsstruktur bei ihrem aktuellen Arbeitgeber befragt wurden. Demnach sind41 % der Führungspositionen in KMU weiblich. Bei Unternehmen mit 500 bis 1.000 Mitarbeitenden liegt die entsprechende Frauenquote bei 32 %, während Konzerne auf 37 % kommen. Branchenspezifisch sind der Gesundheitssektor, die Kommunikationsbranche sowie der Öffentliche Dienst die Vorreiter für weibliche Führungsarbeit. Hinterher hinken dagegen klassische Technik-Branchen wie der Maschinenbau sowie die Energiesparte.

    Frauen erreichen als Führungskräfte höhere Zufriedenheitswerte als Männer

    Was den Zufriedenheitsgrad der Mitarbeitenden mit ihren Führungskräften betrifft, schneiden Frauen knapp besser ab als Männer. So gibt ein Drittel der Beschäftigten mit weiblicher Führungskraft an, mit ihrer Vorgesetzten sehr zufrieden zu sein. Zum Vergleich: Mit ihren männlichen Führungskräften sind aktuell 28 % der Mitarbeitenden sehr zufrieden. Zudem interessant: Gute Führung ist offenbar keine Frage des Alters. Denn während 31 % der Mitarbeitenden, die einen Vorgesetzten aus der Gen50plus haben, mit diesem sehr zufrieden sind, sind dies auch 31 % derjenigen, die für Vorgesetzte unter 30 Jahren arbeiten.

    Männer schielen deutlich öfter auf Führungsverantwortung

    Sehr unterschiedlich ausgeprägt, je nach Geschlecht, ist derweil der Karrierewunsch, sich von einer Mitarbeiterrolle in eine Führungsposition zu entwickeln. Als explizites Karriereziel nennt das nur ein Fünftel der befragten Frauen. Bei den Männern möchten satte 16 % mehr diesen Karrierepfad einschlagen. Immerhin: 45 % der weiblichen Beschäftigten können sich eine Entwicklung zur Führungskraft vorstellen, wenn sie sich ergeben würde (Männer: 44 %).

    Über die Studie

    Für die Umfrage zum Führungsstil und zur Führungskultur in Deutschland befragte das Marktforschungsunternehmenbilendiim Auftrag von HR WORKS 2.083 Beschäftigte im Alter von 18 bis 65 Jahren. Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden betrug zum Zeitpunkt der Befragung im August 2025 45 Jahre. 76 % von ihnen waren in Vollzeit berufstätig, 24 % in Teilzeit. Die Studie deckt Unternehmensgrößen von KMU bis Konzernen ab.

    Über HR WORKS

    Mit über 3.000 Kunden zählt HR WORKS zu den erfolgreichsten deutschen Software-Anbietern für Human Resources (HR). Das Unternehmen bietet seit über 25 Jahren eine einfache und durchdachte HR-Lösung, die auf KMU-Bedürfnisse abgestimmt ist. Zum Funktionsumfang zählen Personalverwaltung, Zeitwirtschaft, Reisekostenmanagement, Payroll und Personalentwicklung. Aktuell beschäftigt das Unternehmen knapp 200 Mitarbeitende an den Standorten Freiburg, Frankfurt und Berlin.

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  • Neue Tarifverträge für Millionen Beschäftigte

    Für das kommende Jahr bereiten sich die DGB-Gewerkschaften auf zahlreiche Tarifverhandlungen vor. Bei Arbeitskämpfen könnten die Bürger auch von Warnstreiks und Streiks betroffen sein. Im Moment sind allerdings erst für die wenigsten Branchen überhaupt Forderungen formuliert, Streiks sind daher noch weit entfernt.

    2026 werden die Arbeitsbedingungen von rund zehn Millionen Beschäftigten neu ausgehandelt, hat das WSI-Tarifarchiv der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung zusammengerechnet. Die Tarifrunde 2025 war deutlich kleiner: Im laufenden Jahr ging es nur um die Jobs von rund 6,3 Millionen Beschäftigten. 

    Den Auftakt macht Verdi mit den Verhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder. Die Dienstleistungsgewerkschaft verlangt sieben Prozent mehr Geld für die gut 1,1 Millionen Beschäftigten, mindestens aber 300 Euro pro Monat. Damit sollen die unteren Gehälter stärker angehoben werden. Für Hessen werden die Verhandlungen separat geführt. Als erste Industriebranche folgt im Februar die Chemie- und Pharmaindustrie. 

    Lokführer wollen acht Prozent

    Besonderes Aufsehen erregen regelmäßig die Tarifauseinandersetzungen bei der Deutschen Bahn AG. Für die Lokführer und verwandte Berufe verlangt deren Gewerkschaft GDL Entgelterhöhungen mit einem Gesamtvolumen von 8 Prozent. Die Friedenspflicht endet im Februar. Die größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft wird erst zum Jahresende 2027 wieder verhandeln. 

    Die mit Abstand größte Tarifrunde läuft in der Metall- und Elektroindustrie, in der wichtige Branchen wie Auto, Maschinenbau und Metallverarbeitung versammelt sind. Hier wird für rund 3,7 Millionen Beschäftigte verhandelt. Die IG Metall hat angekündigt, erstmals einen Bonus für ihre Mitglieder erstreiten zu wollen. Die Gewerkschaft will so ihre Mitgliederzahl in den Betrieben steigern und so die Tarifbindung erhöhen. 

    Obwohl die Tarifverträge streng genommen nur für Gewerkschaftsmitglieder gelten, wenden Arbeitgeber die Ergebnisse meist auf die gesamte Belegschaft an. Nach jüngeren Erhebungen arbeiten in Deutschland nicht einmal mehr die Hälfte der Beschäftigten in tarifgebundenen Betrieben.

  • Zollpolitik beschleunigt Abwanderung der Industrie / Firmen zieht es vor allem in andere europäische Länder, in die USA und nach Asien

    München (ots)

    • Jedes fünfte Unternehmen hat seine Produktion bereits verlagert.
    • Auch Forschung, Entwicklung und Verwaltungsfunktionen werden zunehmend verlegt.
    • Lieferketten lassen sich nur noch mit deutlich höheren Kosten absichern.

    Die Zollpolitik der vergangenen Monate hat die Abwanderung der Industrie aus Deutschland beschleunigt: Deutlich mehr Firmen als vor zwei Jahren haben wesentliche Teile ihrer Wertschöpfung verlagert, wie die aktuelle Ausgabe des Supply Chain Pulse Check von Deloitte und vom Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) zeigt. So gibt fast jedes fünfte Unternehmen an, nicht mehr in Deutschland zu produzieren (19%). Das sind acht Prozentpunkte mehr als vor zwei Jahren. Die Abwanderung findet zunehmend auch in anderen Bereichen statt: Ihre Entwicklung haben 17 Prozent der Unternehmen verlagert (2023: 12%), auf die Forschung triff das bei 13 Prozent zu (2023: 10%). Die Endmontage ist bei 18 Prozent abgewandert (2023: 11%).

    Dieser Trend wird sich voraussichtlich noch verstärken, da künftig deutlich mehr Unternehmen eine Verlagerung planen. In den kommenden zwei bis drei Jahren wollen 43 Prozent ihre Produktion neu verorten; bei einer vergleichbaren Befragung vor zwei Jahren lag dieser Anteil bei 33 Prozent. Ihre Entwicklung planen 30 Prozent der befragten Firmen zu verlagern (2023: 24%), die Forschung sehen 35 Prozent außerhalb Deutschlands (2023: 23%). Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich bei Funktionen wie Einkauf, Vertrieb und Marketing.

    Für die aktuelle Ausgabe des Supply Chain Pulse Check wurden im September und Oktober 148 Lieferketten-Verantwortliche des produzierenden Gewerbes befragt, insbesondere in den Branchen Automobil, Technologie, Maschinenbau, Energie und Chemie.

    Die Firmen zieht es vor allem in andere europäische Länder (30%), in die USA (26%) und nach Asien (19%, ohne China). 16 Prozent geben an, nach China zu verlagern, 14 Prozent nach Indien (Mehrfachnennungen möglich). „Kurzfristig können die Unternehmen anderswo zwar kostengünstiger produzieren, aber dadurch werden sie nicht unbedingt resilienter“, sagt Dr. Jürgen Sandau, Partner und Lieferkettenexperte bei Deloitte. „Wenn sich der neue Standort nicht als sicherer Hafen erweist, macht ein Lieferstillstand sehr schnell alle Einsparungseffekte zunichte.“ Eine Rückverlagerung von China beziehungsweise aus den USA nach Europa fand bei 9 Prozent beziehungsweise 7 Prozent der Befragten statt.

    Kaum verborgene Schwachstellen in den Lieferketten

    Zugleich können die Lieferketten angesichts des wachsenden Protektionismus nur noch mit erheblichem Aufwand abgesichert werden. Bei 53 Prozent der Unternehmen sind die entsprechenden Ausgaben etwas gestiegen, bei 39 Prozent sind sie stark oder sehr stark angestiegen. Bei zwei von drei Firmen (66%) hat die Zollpolitik der vergangenen Monate die Beschaffungskosten in die Höhe getrieben. Bei rund jedem Zweiten sind die Verwaltungskosten gestiegen (52%) und die Margen gesunken (53%).

    Künstliche Intelligenz kann hier zwar Abhilfe schaffen. So sagen 54 Prozent der Befragten, dass KI die Lieferkette stark oder sehr stark optimieren kann. Für 58 Prozent kann sie die betriebliche Effizienz stark oder sehr stark steigern, für 65 Prozent hat sie großes oder sehr großes Potenzial, das Bestandsmanagement zu verbessern, und 46 Prozent sehen in der KI eine große oder sehr große Hilfe bei der Entscheidungsfindung.

    Doch weniger als die Hälfte der befragten Unternehmen (41%) setzt neue Technologien zur Früherkennung von Lieferschwierigkeiten ein und nur 34 Prozent nutzen KI, um ihre Supply Chain zu planen. „Umfassend digitalisierte und diversifizierte Lieferketten können helfen, Produktionsstopps und Lieferengpässe zu vermeiden. Für die Resilienz der Unternehmen ist das eine wesentliche Voraussetzung“, sagt Jürgen Sandau.

    Zur aktuellen Befragung von Deloitte und BDI

    Pressekontakt:
    Christian Gressner
    Head of Media | Corporate Communications
    Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
    Phone: +49 89 29036 5101
    cgressner@deloitte.de
    
    Über Deloitte
    Deloitte bietet führende Prüfungs- und Beratungsleistungen für nahezu
    90% der Fortune Global 500®-Unternehmen und Tausende von privaten
    Unternehmen an. Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal
    erbracht. Unsere Mitarbeitenden liefern messbare und langfristig
    wirkende Ergebnisse, die dazu beitragen, das öffentliche Vertrauen in
    die Kapitalmärkte zu stärken, und unsere Kunden bei Wandel und
    Wachstum unterstützen. Deloitte baut auf eine 180-jährige Geschichte
    auf und ist in mehr als 150 Ländern tätig. Erfahren Sie mehr darüber,
    wie die rund 460.000 Mitarbeitenden von Deloitte das Leitbild "making
    an impact that matters" täglich leben: www.deloitte.com/de.
    
    Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited (DTTL),
    ihr weltweites Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen
    Unternehmen (zusammen die "Deloitte-Organisation"). DTTL (auch
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    ihre verbundenen Unternehmen sind rechtlich selbstständige und
    unabhängige Unternehmen, die sich gegenüber Dritten nicht gegenseitig
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    ihre eigenen Handlungen und Unterlassungen und nicht für die der
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    Weitere Informationen finden Sie unter www.deloitte.com/de/UeberUns.
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    Quelle:            Deloitte
  • Studie: Zwei von drei Industriefirmen wollen Produktion verlagern

    Handelskriege und zunehmender Protektionismus lassen einer Studie zufolge immer mehr Unternehmen darüber nachdenken, ihre Produktion ganz oder teilweise zu verlagern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte und des Bundesverbandes der deutschen Industrie (BDI). 68 Prozent der befragten Industriebetriebe sagten dabei, aufgrund von Zöllen in den kommenden zwei bis drei Jahren ihre Fertigung ganz oder teilweise verlagern zu wollen.

    Wichtigste Zielregion außerhalb Europas sind dabei die USA, die deutlich häufiger als bei früheren Umfragen genannt wurden: 26 Prozent der Befragten gaben an, Produktion dorthin verlagern zu wollen. Grund dürften vor allem die Zölle sein, mit denen Präsident Donald Trump Unternehmen in die USA holen will.

    China und Indien bleiben beliebt

    Noch etwas wichtiger als Zielregion ist der Studie zufolge aber weiter Europa selbst: 30 Prozent planen demnach eine Verlagerung von Deutschland in andere Länder Europas. Und auch Asien als günstiger Produktionsstandort ist für viele weiter attraktiv: 16 Prozent zieht es nach China, 14 Prozent nach Indien, 19 Prozent in andere Länder Asiens. Wobei viele Unternehmen gleich mehrere Optionen angaben.

    Fast jedes fünfte Unternehmen – 19 Prozent – habe schon jetzt keinerlei Produktion mehr in Deutschland. Vor zwei Jahren hatten das bei einer vergleichbaren Studie nur 11 Prozent angegeben. Und die Abwanderung trifft nicht nur die Fertigung: Auch Forschung und Entwicklung würden immer häufiger verlagert. 

    BDI fordert schnelle Reformen

    «Geopolitische Verwerfungen sind längst zu stürmischen Gegenwinden für die deutsche Wirtschaft geworden», sagte Wolfgang Niedermark, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung. Dass 68 Prozent der Unternehmen eine Produktionsverlagerung ins Ausland erwägen, sei daher nicht überraschend. Niedermark sieht darin einen Weckruf für Schwarz-Rot. «Die Bundesregierung muss entschlossener und schneller handeln.» Nur so ließen sich Standortnachteile beseitigen.

    Wichtig sei zudem, private Investitionen in relevante Technologiesektoren zu mobilisieren. «Damit Unternehmen Innovationen nicht nur auf dem Reißbrett entwerfen, sondern sie auch in die Werkshallen und Logistikzentren bringen können, braucht es gezielte Anschubfinanzierung.»

    Produktion kehrt manchmal auch zurück

    Allerdings ist die Verlagerung ins Ausland keine Einbahnstraße: Neun Prozent der Befragten gaben an, Fertigung, die früher schon einmal nach China verlagert wurde, zurück nach Europa zu holen. Und sieben Prozent wollen sogar Produktion aus den USA abziehen und nach Europa verlagern. 

    «Kurzfristig können die Unternehmen anderswo zwar kostengünstiger produzieren», sagt Deloitte-Lieferkettenexperte Jürgen Sandau. «Wenn sich der neue Standort nicht als sicherer Hafen erweist, macht ein Lieferstillstand sehr schnell alle Einsparungseffekte zunichte.» Entsprechend werde dann auch wieder zurückverlagert.

    Für die Studie wurden im September und Oktober 148 Lieferketten-Verantwortliche des produzierenden Gewerbes befragt, insbesondere in den Branchen Automobil, Technologie, Maschinenbau, Energie und Chemie. 84 Prozent der Befragten kamen aus Großunternehmen, 16 Prozent von Kleinunternehmen und Mittelständlern.

  • Angeklagter in Prozess um Tod von Hanna freigesprochen

    Der wegen Mordes an der Studentin Hanna aus dem bayerischen Aschau angeklagte Mann ist in einem erneuten Prozess vor Gericht freigesprochen worden. Das entschied das Landgericht Traunstein am Dienstag im sogenannten «Eiskeller»-Prozess.

  • Bundesweite Bombendrohungen: Polizei durchsucht Objekte

    Nach bundesweiten Bombendrohungen unter anderem gegen Schulen und Bahnhöfe hat die Polizei Objekte in mehreren Bundesländern durchsucht. Die Ermittlungen richten sich gegen vier Beschuldigte, die Hunderte Drohmails verschickt haben sollen, wie das Bundeskriminalamt in Wiesbaden mitteilte.