Autor: Stojancho Gjorgjiev

  • Manpower Whitepaper Automation / Erneut steht das Team Mensch-Maschine vor einer Revolution / Whitepaper zeigt neue Zahlen, aktuelle Entwicklung und gibt Tipps für HR-Verantwortliche (FOTO)

    Frankfurt am Main (ots)

    • 58 Prozent der Unternehmen in Europa investieren verstärkt in Automation – Fachkräftemangel und neue KI-Möglichkeiten treiben Wandel, dem sich Unternehmen und Arbeitnehmende nicht entziehen können
    • 31 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland sehen wirtschaftliche Unsicherheiten als Herausforderung für ihre Karriere – nur 14 Prozent befürchten aber, durch KI ersetzt zu werden
    • Agentenbasierte KI und intelligente Automatisierung verändern Arbeitswelt – Weiterbildung und Integration als Schlüssel zum Erfolg

    Die deutsche Wirtschaft befindet sich an einem Wendepunkt: Während globale Unsicherheiten und der anhaltende Fachkräftemangel Unternehmen fordern, eröffnen industrielle und softwarebasierte Automation* neue Chancen für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit. Das aktuelle Whitepaper Automatisierung „Robotik und KI als neue Team-Mitglieder“ von Manpower Deutschland zeigt: Wer jetzt in Technologie und Menschen investiert, gestaltet die Zukunft aktiv mit.

    Die Mehrheit der Unternehmen hat 2025 ihre Automatisierungsinvestitionen erhöht. Besonders große Unternehmen und Hightech-Sektoren liegen vorne. Für HR und die Geschäftsleitung bedeutet das: Workforce-Planung, Qualifizierung und Change-Management werden zur strategischen Daueraufgabe“, ordnet Iwona Janas, Country Manager der ManpowerGroup Deutschland, die Ergebnisse des Reports ein. „Unternehmen, die ihre Belegschaften gezielt weiterentwickeln und Automation als Chance, wenn nicht sogar als Partner, begreifen, werden gestärkt aus dem Wandel hervorgehen.“

    Globale und deutsche Trends im Überblick

    • Investitionen steigen:61 Prozent der Unternehmen weltweit (58 Prozent der Unternehmen in Europa) haben laut ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometer Q3/2025 bis Mitte 2025 bereits ihre Budgets für Prozess- und Aufgabenautomatisierung erhöht. Für das kommende Jahr planen besonders große Unternehmen (68 Prozent) sowie Branchen wie IT (70 Prozent), Kommunikation (71 Prozent) und Finanzen & Immobilien (67 Prozent) Investitionen in Automation.
    • KI-Agenten auf dem Vormarsch:Intelligente Automatisierungstools wie agentenbasierte KI werden voraussichtlich generative KI als Arbeitsmarkttrend ablösen. Sie können in gewissem Maße eigenständige Entscheidungen treffen und flexibel mit Menschen und Maschinen zusammenarbeiten – benötigen aber weiterhin menschliche Aufsicht.
    • Automatisierung verändert Tätigkeitsbereiche:Arbeitgeber in Deutschland erwarten, dass in den nächsten fünf Jahren vor allem die Bereiche IT & Daten (76 Prozent), Vertrieb & Marketing (73 Prozent) und Administration & Bürounterstützung (72 Prozent) am stärksten von Automatisierung betroffen sein werden.
    • Wirtschaftliche Unsicherheiten bereiten mehr Sorge als KI:Arbeitnehmende in Deutschland sorgen sich weniger, durch KI oder Automation ersetzt zu werden (14 Prozent im Vergleich zu beispielsweise Indien mit 31 Prozent und dem weltweiten Durchschnitt von 19 Prozent). Vielmehr stehen wirtschaftliche Unsicherheit (31 Prozent) und Umstrukturierungen im Unternehmen (21 Prozent) im Fokus.

    Was Unternehmen jetzt tun können

    „Realistisch bleiben und insbesondere KI nicht überschätzen“, empfiehlt Janas angesichts des Reports. „Selbst fortgeschrittene agentenbasierte KI stolpert über Alltagsaufgaben, interpretiert Feedback falsch und verliert bei kleinen Abweichungen den Faden.“ Das seien starke Argumente gegen die verbreitete Vorstellung „KI kann alles“ und widerspreche der Befürchtung, dass KI die Mitarbeitenden von einem Tag auf den anderen ersetzt. „Automatisierung ist kein Jobkiller, sondern ein Innovationsmotor. Entscheidend ist, Technologie und menschliche Kompetenz zu verbinden und Menschen nachhaltig weiterzuentwickeln.“

    Die Einführung neuer Technologien verändert sowohl Tätigkeitsbereiche als auch die Aufgabenverteilung. Gleichzeitig schafft sie auch Bedarf an gezielter Qualifizierung. Entscheidend sei, dass Unternehmen technische Lösungen und Weiterbildung gemeinsam vorantreiben. „Dabei unterstützen wir unsere Kunden mit maßgeschneiderten Workforce-Lösungen, internationalen Recruiting-Netzwerken und Qualifizierungsprogrammen“, so Janas.

    Wichtig sei außerdem, bestimmte Best Practices zu berücksichtigen:

    • Mitarbeiterfreundliche Gestaltung:Systeme so aufsetzen, dass sie intuitiv funktionieren und Frust vermeiden.
    • End-to-End-Integration:Nahtlos vernetzen und neue Tools nur einführen, wenn sie sich sauber in bestehende Prozesse einfügen.
    • Teamarbeit Mensch/Maschine:Aufgaben klar nach Stärken von Technik und Mitarbeitenden aufteilen.
    • KI überwacht einsetzen:Auch die fortschrittlichste KI bleibt auf verlässliche menschliche Aufsicht angewiesen. Führen Sie regelmäßige Wirkungschecks ein – und binden Sie die Perspektiven der Mitarbeitenden ein, die täglich mit den Systemen arbeiten.
    • Kompetenzen stärken:Mitarbeitende frühzeitig schulen und beim Umgang mit neuer Technik begleiten.
    • Erfolgsmessung neu denken:Neben Produktivität zählen auch Fehlerreduktion, Mitarbeiterzufriedenheit und Engagement.

    Zu den vollständigen Ergebnissen und dem kostenlosen Download des Whitepapers.

    *Die beiden Haupttypen sind die industrielle Automatisierung und die Automatisierung von Software.Industrielle Automatisierung nutzt physische Roboter für die manuelle Arbeit in der Fertigung und anderen Produktionsumfeldern. Die Softwareautomatisierung verbessert die Produktivität und Effizienz von z.B. HR-Tools und der Mitarbeitenden selbst, indem sie einfachere digitale Aufgaben an intelligente Maschinenpartner delegiert.

    Manpower GmbH & Co. KG

    Als einer der größten Personaldienstleister in Deutschland vermittelt Manpower seit 1965 gewerbliches Personal und qualifizierte Fachkräfte in passende Arbeitsplätze. Mit einem weit verzweigten Netzwerk an Kunden in der Industrie, Gewerbebetrieben, Technik und Handwerk ist Manpower für Bewerber und Bewerberinnen nicht nur eine zuverlässige Anlaufstelle für die Themen Zeitarbeit und Personalvermittlung, sondern auch ein vertrauenswürdiger Partner, für den der Mensch im Mittelpunkt steht – damit Talente nicht nur vermittelt, sondern auch weiterentwickelt und nachhaltig beschäftigungsfähig gemacht werden.

    Pressekontakt:
    Manpower Deutschland GmbH & Co. KG
    Pressestelle
    Dr. Katrin Luzar
    Frankfurter Straße 60-68
    65760 Eschborn
    E-Mail: presse@manpower.de
    Weitere Presseunterlagen finden Sie auch im Internet unter https://www.manpowergroup.de.
    Weiteres Material: www.presseportal.de
    Quelle:            ManpowerGroup Deutschland GmbH
  • Bundesrat stoppt Sparpaket für stabile Krankenkassenbeiträge

    Das Sparpaket für stabile Krankenkassenbeiträge im neuen Jahr ist vorerst gestoppt. Der Bundesrat rief zu dem im Bundestag beschlossenen Gesetz mit Ausgabenbremsen für die Kliniken den Vermittlungsausschuss an.

  • «Nicht akzeptabel»: Merz lehnt Finanzteil in US-Plan ab

    Bundeskanzler Friedrich Merz hält zentrale finanzielle Aspekte des US-Plans für ein Ende des Ukraine-Kriegs für «nicht akzeptabel». Die Amerikaner könnten über das in der EU festgesetzte russische Zentralbankgeld nicht verfügen, sagte der CDU-Politiker in einem ARD-Interview nach dem Ende des G20-Gipfels in Johannesburg. Auch die Forderung, noch einmal 100 Milliarden Dollar (87 Mrd. Euro) aus Europa draufzulegen, sei nichts, was aus deutscher Sicht zustimmungsfähig sei.

    Merz verwies zudem darauf, dass die EU derzeit plane, das in der Europäischen Union festgesetzte russische Vermögen für ein Darlehen an die Ukraine zu nutzen, um dieser weitere Waffenkäufe zu ermöglichen. Nach internen Brüsseler Dokumenten wurde in der EU wegen des Ukraine-Kriegs theoretisch nutzbares russisches Staatsvermögen im Wert von etwa 210 Milliarden Euro festgesetzt. In anderen Staaten außerhalb der EU waren es demnach nur rund 42 Milliarden Euro.

    In dem umstrittenen US-Plan für ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist vorgesehen, dass 100 Milliarden US-Dollar an eingefrorenen russischen Vermögenswerten in US-geführte Bemühungen zum Wiederaufbau der Ukraine investiert werden. Die USA sollen dabei 50 Prozent der Gewinne aus diesem Vorhaben erhalten.

    Europa soll zudem weitere 100 Milliarden US-Dollar beisteuern, um das für den Wiederaufbau der Ukraine verfügbare Investitionsvolumen zu erhöhen. Der verbleibende Teil der eingefrorenen russischen Gelder soll in ein separates US-russisches Investitionsinstrument eingebracht werden. Dieses soll gemeinsame Projekte fördern, um «die Beziehungen zu stärken und gemeinsame Interessen zu vergrößern».

  • Merz geht von Einigung im Rentenstreit aus

    Im Dauerstreit um das Rentenpaket der Koalition setzt Bundeskanzler Friedrich Merz auf eine Verständigung. «Ich gehe davon aus, dass wir uns einigen», sagte der CDU-Vorsitzende nach dem G20-Gipfel in Johannesburg im RTL/ntv-Interview. Für die Zeit bis 2031 gebe es keinen Dissens, für die Zeit danach müsse man einen Weg finden, die enormen Kostenbelastungen für den Haushalt und damit auch der jungen Generationen zu dämpfen. 

    Auch in einem ARD-Interview zeigte sich Merz «sehr zuversichtlich» für eine Lösung des Streits. Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) sei in intensiven Gesprächen, er selbst begleite diese. «Wir müssen uns alle in dieser Frage aufeinander zubewegen, weil wir alle gemeinsam eine Lösung brauchen, und dafür arbeiten wir wirklich intensiv», betonte Merz auf die Frage, ob sich auch die SPD bewegen müsse. 

    Spahn zeigt Verständnis für Junge Gruppe und fordert Disziplin

    Spahn versuchte mit einem Appell und Lob, die jungen Kritiker des geplanten Rentenpakets zur Zustimmung im Bundestag zu bewegen. «Für die Argumente der Jungen Gruppe und der Jungen Union gibt es viel Verständnis und Sympathie. Gleichzeitig haben alle das große Ganze im Blick: Diese Koalition muss regierungsfähig sein, wenn wir etwas erreichen wollen für unser Land», sagte der CDU-Politiker dem «Münchner Merkur».

    «Für die SPD sind stabile Renten ein so entscheidendes Thema wie für uns Sicherheit, Begrenzung der irregulären Migration oder Ankurbeln der Wirtschaft. Das abzuwägen, ist klassische Verantwortungsethik in der Politik und gilt genauso für uns wie die SPD», mahnte Spahn. Er betonte, die Koalition brauche eine eigene Mehrheit und dürfe nicht auf Stimmen anderer Fraktionen angewiesen sein. 

    Spahn bescheinigte den Kritikern des Pakets Erfolge mit ihrem Protest. Sie hätten eine breite und notwendige Debatte über die Zukunft der Rente angestoßen und auch dafür gesorgt, dass die Rentenkommission früher eingesetzt werde – noch im Dezember – und schon in einem halben Jahr Ergebnisse mit Substanz liefern solle.

    Die Kommission soll Vorschläge zur langfristigen Sicherung der Altersversorgung machen. Zu dem strittigen Rentenpaket, das zum 1. Januar in Kraft treten soll, gehören die sogenannte Haltelinie beim Renten-Sicherungsniveau, die ausgeweitete Mütterrente, die geplante Frühstartrente, wonach Kinder ab dem sechsten Lebensjahr pro Monat zehn Euro vom Staat für ein Altersvorsorgedepot bekommen sollen, die Aktivrente mit steuerfreiem Zuverdienst bis zu 2.000 Euro im Monat für Rentner, eine Betriebsrentenstärkung und die Reform der Riester-Rente. 

    Entschließungsantrag reicht Unionsnachwuchs nicht aus 

    Die Junge Gruppe lehnte wegen möglicher hoher Kosten das Rentenpaket ab – ohne sie hätte die Koalition keine sichere Mehrheit bei einer Parlamentsabstimmung. Merz hatte vorgeschlagen, den Bedenken in einem «Begleittext» oder Entschließungsantrag zum aktuellen Gesetzentwurf Rechnung zu tragen.

    Das reicht dem Unionsnachwuchs nicht aus. Der Vorsitzende der Jungen Union (JU), Johannes Winkel (CDU), sagte der «Rheinischen Post»: «Es ist nicht überzeugend, sich unverbindlich zu entschließen, in Zukunft das Gegenteil von dem zu tun, was man im gleichen Atemzug verbindlich beschlossen hat.» Dem «Spiegel» sagte Winkel mit Verweis auf ein Diktum des einstigen SPD-Fraktionschefs Peter Struck: «Das Struck’sche Gesetz, nach dem kein Gesetz den Bundestag so verlässt, wie es hereingekommen ist, gilt auch für Gesetzentwürfe aus dem Hause Bas.» 

    Die SPD-Vorsitzende Bärbel Bas ist als Bundessozialministerin für das Thema Rente zuständig. Die Sozialdemokraten lehnen Änderungen an dem Rentenpaket ab. 

    Grünen-Fraktion legt eigenes Konzept vor

    Auf die Grünen kann die Koalition nicht zählen. Co-Parteichef Felix Banaszak sagte der «Bild am Sonntag»: «Wir stimmen gegen dieses Rentenpaket, weil es im Gesamten kein sinnvoller Umgang mit Geld ist und die Strukturprobleme überhaupt nicht anfasst.» 

    Die Grünen im Bundestag legten am Sonntag eigene Ideen für eine dauerhafte Stabilisierung des Rentenniveaus bei durchschnittlich 48 Prozent der Löhne und Gehälter vor. Unter fünf Forderungen sind eine Abkehr von Frühverrentungsprogrammen und die Reform der «Rente mit 63». 

    «Der tatsächliche Einstieg in die Rente muss weiter ansteigen. Würden alle Beschäftigten tatsächlich bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter arbeiten, würde der Beitragssatz bis 2030 um knapp ein Prozent sinken», schreiben die Grünen-Politiker Katharina Dröge, Britta Haßelmann und Andreas Audretsch in ihrem Papier, über das zuerst das ARD-Hauptstadtstudio berichtete. 

    Mehr Beitragszahler für die Renten

    Die Finanzierung der Rente müsse auf mehr Schultern verteilt werden. «Könnten Frauen so viel arbeiten, wie sie wollen, dann würde der Arbeitsmarkt in Deutschland um etwa 800.000 Vollzeitstellen wachsen und damit mehr in die Rente eingezahlt werden», so die Grünen. Sie plädieren für mehr Zuwanderung zur Stabilisierung der Rente und fordern «nicht anderweitig abgesicherte Selbstständige, neue Beamte und Abgeordnete» in die gesetzliche Rente einzubeziehen. Vorgeschlagen wird auch, im Rentensystem Möglichkeiten des Kapitalmarktes besser zu nutzen und die Grundrente «zu einer einfachen und bürokratiearmen Garantierente gegen Altersarmut» auszubauen.

  • Lula zu Merz: In Deutschland «esse ich Sauerkraut»

    Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva möchte nach der umstrittenen Äußerung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) über die Amazonas-Metropole Belém und der anschließenden Versöhnung der beiden Politiker die deutsche Küche probieren. «Wenn ich in Deutschland ankomme, esse ich Sauerkraut, esse Schweinshaxe, esse Würstchen bei den Verkaufsständen. Weil ich nicht in ein anderes Land reise, um Feijoada zu essen», sagte Lula bei einer Pressekonferenz am Rande des G20-Gipfels im südafrikanischen Johannesburg. Feijoada ist ein Bohneneintopf und gilt als brasilianisches Nationalgericht. 

    Dem Kanzler warf Lula vor, gedanklich nicht in Belém anwesend gewesen zu sein. «Ich sagte zu ihm, dass unser Kopf denkt, wo unsere Füße treten», sagte Lula und fügte hinzu: «Er kam nach Brasilien, aber sein Kopf blieb in Berlin.»

    Sturm der Empörung mit Verzögerung

    Merz hatte vor gut zwei Wochen an einem Gipfel zum Auftakt der Weltklimakonferenz in Belém teilgenommen und auch dort schon Lula getroffen. Nach seiner Rückkehr äußerte er sich auf eine Weise über die sehr arme Stadt, die viele Brasilianer als beleidigend und abschätzig empfanden. Er hatte gesagt, die deutsche Delegation sei froh gewesen, «von diesem Ort, an dem wir da waren, in der Nacht von Freitag auf Samstag wieder nach Deutschland zurückgekehrt» zu sein. 

    Merz wollte damit vor allem sagen, dass er Deutschland für eines der schönsten Länder der Welt halte. In Brasilien brach aber mit etwas Verzögerung ein Sturm der Empörung los. Auch Lula schaltete sich ein. Merz hätte in eine Bar gehen, dort tanzen und die lokale Küche probieren sollen, meinte der Präsident, «denn dann hätte er gemerkt, dass Berlin ihm nicht einmal zehn Prozent der Qualität bietet, die der Bundesstaat Pará und die Stadt Belém bieten.»

    Merz: «Nächstes Mal gehen wir zusammen tanzen»

    In Johannesburg versöhnten sich die beiden Politiker nun wieder. «Sie haben sich verbal 40 Minuten lang umarmt», hieß es aus dem Umfeld von Merz. Lula habe dem Kanzler Tipps für Restaurantbesuche für seinen nächsten Besuch in Belém gegeben und ihm auch Tänze genannt, die er ausprobieren könne. Der Kanzler habe daraufhin gesagt: «Super, nächstes Mal gehen wir zusammen tanzen.»

    Ein weiteres Treffen der beiden ist für April in Hannover geplant. Lula wird die Eröffnung der weltgrößten Messe für industrielle Technologie begleiten, bei der Brasilien als Partnerland vertreten ist. Lula lud Merz zudem zu einem Staatsbesuch nach Brasilien ein.

  • Golduhr von Titanic-Paar für 2 Millionen Euro versteigert

    Die 18-karätige goldende Taschenuhr eines beim Titanic-Untergang ertrunkenen Paares hat bei einer Versteigerung einen Rekordpreis von mehr als zwei Millionen Euro (1,78 Mio Pfund) erzielt. Laut dem auf Titanic-Andenken spezialisierten Auktionshaus Henry Aldridge & Son war dies der höchste Betrag, der jemals für ein Titanic-Überbleibsel gezahlt wurde. 

    Das Ehepaar Isidor und Ida Straus kam im April 1912 zusammen mit etwa 1.500 weiteren Passagieren ums Leben, als die Titanic auf Grund ging. Ihr Schicksal wurde weltberühmt durch James Camerons Titanic-Film, der das Paar Arm-in-Arm auf einem Bett liegend zeigt, während das Schiff versinkt. 

    «Die Straus‘ waren die ultimative Liebesgeschichte»

    Das wohlhabende Paar habe zu den wenigen Passagieren aus der ersten Klasse gehört, die bei dem Unglück ihr Leben verloren, so die britische Nachrichtenagentur PA. Als man Isidor Straus einen Platz auf einem Rettungsboot angeboten habe, hätte er abgelehnt und gesagt, er verlasse das Schiff nicht vor anderen Männern. Auch Ida Straus habe nicht ohne ihren Ehemann von Bord gehen wollen. 

    Die Uhr wurde demnach zusammen mit anderen persönlichen Gegenständen von Isidor Straus‘ Leiche geborgen und seiner Familie zurückgegeben. 

    «Die Straus’ waren die ultimative Liebesgeschichte, Ida weigerte sich, ihren Ehemann nach 41 gemeinsamen Jahren zu verlassen, als die Titanic sank. Der Weltrekordpreis ist ein Zeugnis für den großen Respekt, der ihnen entgegengebracht wird», sagte Auktionator Andrew Aldridge.

  • Proteste, Plakate, Pyro: Feurige Debatte um die Fan-Kultur

    In den meisten Stadien der 1. und 2. Fußball-Bundesliga lief es friedlich ab, doch einige Fans zündeten Pyrotechnik und warfen Feuerwerkskörper in den Innenraum. Die verbotenen Böller passten nicht zu den überwiegend ruhigen Protesten in Deutschlands Fußball-Stadien am Wochenende: Schweigen zu Beginn der Spiele und viele Plakate gegen Verschärfungen durch die Politik.

    Die am 3. Dezember in Bremen beginnende Innenministerkonferenz, bei der es um die Sicherheit in deutschen Arenen geht, wirft ihre Schatten voraus. Und sorgt für bundesweite Diskussionen. 

    Zu allem Überfluss brannte es nach der Partie zwischen dem 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt (3:4) am Samstag noch im Gästeblock. Allerdings konnte bislang nicht zweifelsfrei geklärt werden, was die Ursache für das Feuer und den Rauch war.

    Fans schweigen zwölf Minuten lang

    «Soll das die Zukunft des Fußballs sein?» stand auf Bannern, die in etlichen Stadien zu sehen waren – ob in München, Wolfsburg, Augsburg, Heidenheim oder Düsseldorf. In vielen Arenen stimmten die organisierten Fans ihre Gesänge erst nach der zwölften Minute an – symbolisch für den zwölften Mann, sprich die Anhänger hinter der Mannschaft. Doch warum eigentlich?

    Die Fanszenen in Deutschland halten die kolportierten geplanten Maßnahmen der Innenministerien für überzogen und einseitig, insbesondere zentral verfügte Stadionverbote, das Personalisieren von Eintrittskarten und eine aus ihrer Sicht flächendeckende Überwachung auch mit einer Gesichtserkennung im Stadion.

    Bereits am Sonntag vergangener Woche hatten sich Tausende Fans von teils stark rivalisierenden Vereinen zu einem Protestmarsch in Leipzig getroffen.

    Bosse von Bayern und BVB zeigen Verständnis

    Die Clubs können das Vorgehen der Anhänger nachvollziehen, wissen aber auch um die Komplexität des Themas. Die Diskussion sei vielschichtig, sagte etwa Vorstandschef Jan-Christian Dreesen vom FC Bayern München.

    «Ich habe Verständnis dafür, wenn Fans dagegen protestieren, dass es kollektive Strafen gibt. Die Deutsche Fußball Liga und der Deutsche Fußball-Bund sind in Gesprächen mit der Politik, um personalisierte Tickets zu verhindern», sagte der 58-Jährige. «Wer die möchte, verbietet damit zwangsläufig die Stehplätze und auch die Fankurve.» 

    Am Ende gehe es immer um Kommunikation, meinte Geschäftsführer Lars Ricken von Borussia Dortmund: «Wir sind mit den Fans, den Behörden, den Verbänden im Austausch», erklärte der 49 Jahre alte Ex-Profi beim Streamingdienst DAZN. «Da müssen wir es hinkriegen, dass unsere Fans ihre Kultur weiter ausleben können und dass gleichzeitig die Sicherheit gewährleistet sein muss.»

    Die Situation sei nicht dramatisch und würde von den Innenministern völlig verkannt, meinte Rickens Clubkollege, der langjährige BVB-Boss Hans-Joachim Watzke auf der Mitgliederversammlung der Borussia. Personalisierte Tickets und pauschale Stadionverbote seien für ihn persönlich nicht akzeptabel.

    Scharfe Kritik von «Unsere Kurve»

    Die Innenminister der Länder haben das Thema für ihre nächste Konferenz Anfang Dezember in Bremen aufgesetzt. Dabei solle es darum gehen, ob die Maßnahmen ausreichend seien oder es notwendige Anpassungen geben müsse, hatte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) zuletzt gesagt.

    Die Fanvereinigung «Unsere Kurve» hatte in einem Brief mit der Überschrift «Versachlichung der Debatte statt Intransparenz und Populismus» an die Minister und Ministerinnen die geplanten Schritte und auch den Weg dorthin scharf kritisiert. «Eine Diskussion über Sicherheit in und um die Stadien kann nur dann legitim sein, wenn sie offen, ehrlich und faktenbasiert ist. Leider sehen wir dies durch das beschriebene Vorgehen bislang nicht gewahrt», hieß es.

    Aus Sicht der organisierten Fans sind Stadionbesuche sicher. Auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf hatte das betont. «Das ist nicht nur ein subjektives Empfinden. Das zeigen uns vielmehr Zahlen und Fakten», sagte er unlängst.

    Partie in Köln kurzzeitig unterbrochen

    Bilder wie die des Brands im Frankfurt-Block gibt es aber eben auch. Ursache soll eine Fahne gewesen sein, die Eintracht-Anhänger zuvor angezündet haben sollen. Während der Partie am Samstagabend hatten Fans auf beiden Seiten zudem immer wieder Pyrotechnik gezündet. Mehrere Böller und in den Innenraum geworfene Feuerwerkskörper aus dem Gästeblock sorgten kurz nach Anpfiff der zweiten Hälfte sogar für eine Unterbrechung.

    Auch Fans des Hamburger SV hatten bei der 0:1-Niederlage beim FC Augsburg gezündelt – und die ohnehin schon hitzige Debatte um die Fan-Kultur im deutschen Profifußball damit weiter befeuert.

  • Tabaluga-Zeichner Helme Heine gestorben

    Der Kinderbuchautor und Tabaluga-Zeichner Helme Heine ist tot. Heine sei am Donnerstag im Alter von 84 Jahren in Russell in Neuseeland gestorben, teilte die Verlagsgruppe Beltz mit Sitz in Weinheim unter Berufung auf den Sohn Heines mit.

  • Schnee und Glatteis – Straßen können spiegelglatt werden

    Autofahrer und Fußgänger aufgepasst – Schneefälle und gefrierender Regen können Straßen und Gehwege ab dem Nachmittag und Abend mancherorts spiegelglatt machen. Besonders kritisch dürfte es vom Saarland und der Pfalz über Schwaben bis nach Niederbayern werden, wo die Niederschläge recht rasch in Regen übergehen, hieß es vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. «Dieser fällt dann auf den gefrorenen Boden, so dass es stellenweise spiegelglatt werden kann.» Durch den Frost der vergangenen Tage seien die Böden teilweise bis etwa 15 Zentimeter tief gefroren.

    Teils unwetterartige Glätte erwartet 

    Für die Südpfalz und den Schwarzwald rechnet der DWD bereits ab dem Nachmittag und frühen Abend mit Glatteis. Am späten Abend und in der Nacht auf Montag sei im Süden Bayerns und in Oberschwaben sowie im südöstlichen Bayern bis Montagvormittag unwetterartige Glätte möglich.

    Auf den Straßen ist also am Abend und in der Nacht, aber auch im montäglichen Berufsverkehr besondere Vorsicht geboten. Neben Glatteis dürfte auch eine dünne Schneedecke von etwa einem bis drei Zentimetern östlich der Linie Hamburg-Erfurt-Stuttgart den Autofahrern zu schaffen machen, im Bergland und in Ostbayern können bis fünf Zentimeter Schnee liegen.

    Am Montag dürfte sich die Glätte-Situation dann bundesweit wieder etwas entspannen, doch bereits in der Nacht zum Dienstag seien in Süddeutschland neue Regen- und Schneefälle bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zu erwarten – es besteht also wieder vielerorts Glättegefahr.

    Minus 18,5 Grad nachts in Oberstdorf

    Hier die Vorhersage im Detail: 

    • Nach einer außergewöhnlich kalten Novembernacht – Spitzenreiter war nach DWD-Angaben Oberstdorf in Bayern mit frostigen minus 18,5 Grad – sollten am Sonntag im Tagesverlauf bei zunehmender Bewölkung am späten Nachmittag Niederschläge aufziehen, die im Nordwesten überwiegend als Schnee fallen, im Südwesten teils als Regen mit Glatteis-Bildung. In der Osthälfte des Landes bleibt es trocken, und vielerorts scheint die Sonne. Die Höchstwerte liegen zwischen minus 2 und plus 4 Grad.
    • In der Nacht zum Montag breiten sich die Niederschläge aus und erreichen zum Ende der Nacht auch die Oder und Niederbayern. Anfangs fällt teils Schnee, der später vor allem in der Südhälfte zunehmend in Regen übergeht. Dabei besteht Glatteis- und in Teilen Süddeutschlands auch Unwettergefahr. Zwischen dem Südschwarzwald und dem Bodensee regnet es kräftiger und länger anhaltend. Die Tiefstwerte erreichen plus 2 bis minus 4 Grad, in den östlichen Mittelgebirgen bis minus 8 Grad.
    • Am Montag ist es überwiegend stark bewölkt, gebietsweise fällt Niederschlag. Im höheren Bergland sowie im Nord- und Südosten erwarten die Meteorologen teils Schnee oder gefrierender Regen mit Glatteis-Bildung, sonst regnet es vielerorts bei Höchstwerten zwischen 1 Grad an der Oder und unteren Donau und bis 8 Grad am Rhein.
    • In der Nacht zum Dienstag regnet es gebietsweise, die Schneefallgrenze liegt bei etwa 700 Meter, dabei liegen die Temperaturen bei plus 3 Grad im Westen und bis minus 2 Grad im Osten und Südosten, stellenweise wird es wieder glatt. Auch der Tagesverlauf bringt am Dienstag viele Wolken und gelegentlichen Regen, oberhalb von etwa 500 bis 700 Metern fällt Schnee. An und in den Alpen schneit es teils kräftig und anhaltend.
  • Netzagentur droht Deutscher Post mit hohen Strafen

    Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, droht der Deutschen Post mit Strafen, sollte sie ihren Service nicht wie gefordert verbessern. «Wenn die Post unseren Anordnungen dann nicht nachkommt, kann das im Extremfall teuer für sie werden», sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Seine Agentur wolle, dass die Post ihre Dienstleistungen verbessere – und das habe der Konzern auch zugesagt. «Wenn das nicht eintritt, haben wir Möglichkeiten laut dem Gesetz, und die werden wir nutzen.»

    Die Beschwerden über die Post und ihre Wettbewerber hatten im Sommer erneut einen Höchstwert erreicht. Laut Bundesnetzagentur gingen im ersten Halbjahr 22.981 Beschwerden zu Postdienstleistungen ein und damit 13 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum – damals war der bisherige Halbjahres-Höchstwert erreicht worden. 89 Prozent der Kritik richtete sich gegen den Marktführer Deutsche Post/DHL.

    Mittlerweile sei es wieder etwas besser als im Sommer, sagte Müller weiter. «Die Post hat Besserung gelobt. Das werden wir beobachten.»

    Netzagentur: Automaten dürfen grundsätzlich Filialen ersetzen

    Offen zeigte Müller sich zu dem Vorhaben der Post, Filialen durch Automaten zu ersetzen. «Viele Leute, die tagsüber arbeiten, haben keine Chance, zu den Öffnungszeiten in eine Postfiliale zu gehen – oft sind die bei Drittanbietern untergebracht, und dann ist man an deren Öffnungszeiten gebunden.» In dem Fall sei ein rund um die Uhr erreichbarer Automat eine gute Lösung.

    Ob ein Automat statt einer Filiale zulässig ist, sei von Fall zu Fall unterschiedlich. «Es muss klar sein, dass die Post echte Anstrengungen unternommen hat, vor Ort eine Filiale zu etablieren», sagte Müller. Erst dann könne ein Automat nach Rücksprache mit der Kommune als Filiale genehmigt werden.

    Erste Automaten bereits anerkannt

    Die Post ist gesetzlich verpflichtet, in Gemeinden mit mehr als 2.000 Einwohnern eine Filiale zu haben. Außerdem darf die Filiale in zusammenhängend bebauten Wohngebieten nicht weiter entfernt sein als zwei Kilometer. Diese Vorgaben hält die Post schon seit Jahren nicht mehr ein. 

    Anfang des Jahres waren erstmals automatisierte Stationen als offizielle Postfilialen anerkannt worden. Neben dem Einwerfen von Briefen und dem Kauf von Briefmarken ist dort auch eine Videoberatung möglich.