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  • Exporteure unter Druck: Geschäft mit USA und China schrumpft

    Rückschläge im wichtigen Geschäft mit den USA und China bremsen die deutschen Exporteure aus. Im Oktober wuchsen die Ausfuhren nur minimal um 0,1 Prozent zum Vormonat auf 131,3 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Als Stütze erwies sich der europäische Markt.

    Nach einer Erholung im September legten die Ausfuhren zwar mit dem Oktober-Plus den zweiten Monat in Folge zu. Ökonomen sehen aber zu wenig Schwung, um die deutsche Wirtschaft zu beleben. «Für einen positiven Impuls für die deutsche Konjunktur ist der Außenhandel nach wie vor zu schwach», schrieb Michael Herzum, Leiter Volkswirtschaft beim Fondsanbieter Union Investment. 

    Der deutsche Export stehe weiter unter Druck, schrieb Dirk Jandura, Präsident des Außenhandelsverbands BGA. «Wir verlieren kontinuierlich Marktanteile in den wichtigsten Weltregionen außerhalb Europas.»

    Zwei zentrale Märkte im Minus

    Insbesondere in den USA, dem wichtigsten Exportland für Deutschland, mussten die Exporteure nach der jüngsten Erholung einen Dämpfer hinnehmen. In die Vereinigten Staaten wurden im Oktober Waren im Wert von 11,3 Milliarden Euro geliefert, 7,8 Prozent weniger als im September. 

    Die unter Präsident Donald Trump erhöhten Zölle dämpfen die Nachfrage nach deutschen Waren. Im August waren die deutschen Exporte in die USA auf den niedrigsten Stand seit November 2021 gefallen.

    Zwar haben die USA und die EU im Sommer ein grundsätzliches Abkommen im Handelsstreit erzielt. Die Einigung schrieb aber deutliche Zollerhöhungen für viele Produkte fest – darunter Autos. Dazu kommen hohe Zölle für Stahl und Aluminium, die etwa die deutschen Maschinenbauer belasten. 

    «Europa bleibt die sichere Bank unserer Wirtschaft»

    Auch auf dem wichtigen Absatzmarkt China läuft es nicht rund. Die Exporte nach Fernost schrumpften um 5,8 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro. China produziert mittlerweile viele Waren selbst, anstatt sie aus Deutschland zu importieren.

    Zuwächse konnten die deutschen Exporteure in der EU verbuchen. Dort wuchsen die Ausfuhren im Oktober zum Vormonat um 2,7 Prozent auf gut 76 Milliarden Euro.

    «Die deutlichen Einbrüche, insbesondere in unseren zentralen Zielmärkten USA und China, sprechen eine unmissverständliche Sprache», sagte BGA-Präsident Jandura. «Europa bleibt die sichere Bank unserer Wirtschaft. Hier kann Made in Germany noch punkten.» Die Bundesregierung müsse als Antwort darauf den europäischen Binnenmarkt stärken.

    Fast jeder vierte Job hängt am Export

    Die deutsche Wirtschaft ist stark vom Außenhandel abhängig. Fast jeder vierte Arbeitsplatz hierzulande hängt vom Export ab, der im laufenden Jahr nach BGA-Schätzung um 2,5 Prozent schrumpfen dürfte.

    Nach Deutschland importiert wurden im Oktober Waren im Wert von rund 114,5 Milliarden Euro und damit 1,2 Prozent weniger als im Vormonat.

    Die Hoffnung auf einen Jahresendspurt im Außenhandel schwindet: Im November sanken die Ifo-Exporterwartungen. «Anzeichen einer nachhaltigen Erholung fehlen weiterhin», sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. 

    Exporteure haben an Wettbewerbsfähigkeit verloren

    Die deutschen Exporteure leiden nicht nur unter den erhöhten US-Zöllen und der Konkurrenz von China, sondern auch unter dem starken Euro, der deutsche Waren auf den Weltmärkten verteuert. Dazu kommen eigene strukturelle Schwächen: Der Bundesbank zufolge hat die deutsche Wirtschaft in Schlüsselbranchen wie Maschinenbau, Chemie oder Elektro an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt.

    Die Schwäche der Exporteure ist ein Grund für die Krise der deutschen Wirtschaft, die 2025 allenfalls minimal wachsen dürfte. «Der Aufschwung der Exporte nach dem Sommer ist bereits zum Stillstand gekommen, was darauf hindeutet, dass die Exporte die Wirtschaft wahrscheinlich nicht aus der Stagnation herausholen werden», sagt Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der Bank ING.

  • Wagenknecht-Partei trennt sich vom Namen der Gründerin

    Das Bündnis Sahra Wagenknecht soll künftig «Bündnis Soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftliche Vernunft» heißen. Dafür entschied sich der Bundesparteitag in Magdeburg. Beim Kürzel BSW soll es bleiben.

  • Zölle und Standortprobleme: Maschinenbau schrumpft weiter

    Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau schrumpft 2025 das dritte Jahr in Folge. Man rechne unverändert mit einem Produktionsrückgang von 5 Prozent, erklärte der Präsident des Branchenverbands VDMA, Bertram Kawlath. Die Produktion gehe seit Anfang 2023 und nun bereits das zwölfte Quartal in Folge zurück. «Damit ist die Situation jetzt vergleichbar mit der schweren Rezession Anfang der 90er-Jahre, als es 13 Minusquartale in Folge gab.» Die Fabriken seien nur noch zu 78,3 Prozent ausgelastet und damit deutlich unter dem mittleren Wert von gut 85 Prozent. Erst für das kommende Jahr rechne man wieder mit einem leichten Produktionsanstieg um 1 Prozent. 

    Weniger Jobs, mehr Kurzarbeit

    Die schlechte Lage hinterlässt dem Verband zufolge immer deutlichere Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Beschäftigung um 2,4 Prozent auf gut eine Million Menschen zurückgegangen. In den Betrieben werde häufiger Kurzarbeit angewandt. «Unsere Betriebe wollen ihre Stammbelegschaften weiter halten und wir suchen auch weiterhin Fachkräfte, um dem demografischen Wandel zu begegnen», betonte Kawlath. Aktuell klagten immer noch 16 Prozent der Betriebe über Fachkräftemangel und gut ein Viertel (26,3 Prozent) der Belegschaft sei älter als 55 Jahre. 

    Der VDMA-Chef sprach sich zudem für flexiblere Arbeitszeiten und eine längere Lebensarbeitszeit aus. Das Rentenalter müsse schrittweise erhöht und die vorzeitige abschlagsfreie Rente abgeschafft werden. Zudem müsse das Arbeitslosengeld I auf maximal zwölf Monate begrenzt werden. Er kritisierte eine «wieder aufgeflammte Klassenkampfrhetorik von Teilen der SPD». «Angesichts der Herausforderungen, vor denen wir alle stehen, ist die verbale Aufrüstung von Arbeitsministerin Bärbel Bas völlig unangemessen», sagte Kawlath. Man werde aber natürlich mit der Ministerin sprechen und weiter mit ihr arbeiten. 

    US-Zölle auch bürokratische Herausforderung 

    Die Unternehmen leiden nach seinen Worten unter hohen Steuern, unnötiger Bürokratie und zunehmenden Belastungen etwa durch das geplante Tariftreuegesetz. Im Außenhandel rechneten zwei Drittel der Firmen mit Umsatzeinbußen wegen der Strafzölle auf Einfuhren in die USA. Es gehe dabei nicht allein um die absolute Höhe der Zölle, sondern auch um die damit verbundene bürokratische Belastung etwa in der richtigen Angabe des Stahl- und Aluminiumwerts, erläuterte Kawlath. «Nur rund ein Viertel unserer Unternehmen glaubt, die Anforderungen der Amerikaner erfüllen zu können.»

  • Rückgang bei Insolvenzzahlen – Aber keine Trendwende

    Die Zahl der Insolvenzen ist im November zum ersten Mal seit dreieinhalb Jahren wieder so tief gesunken, dass sie unter dem Niveau des Vorjahresmonats liegt. Eine Trendwende bedeute dies allerdings noch nicht, sondern eher eine Verschnaufpause, teilte das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) mit. Laut IWH-Insolvenztrend liegt die Zahl der Insolvenzen im November bei 1.293. Das sind 17 Prozent weniger als im Vormonat und drei Prozent weniger als im November 2024. Im Vergleich zu einem durchschnittlichen November der Jahre 2016 bis 2019 – also vor der Corona-Pandemie – liegen die aktuellen Zahlen jedoch weiterhin um 46 Prozent höher.

    «Das ist viel, das ist klar der rote Bereich», sagte Steffen Müller, Leiter der Insolvenzforschung beim IWH. Während die hohen Insolvenzzahlen der vergangenen Jahre vor allem auf Nachholeffekte der Pandemie zurückzuführen gewesen seien, lasse sich das anhaltend hohe Niveau inzwischen mit der schwachen wirtschaftlichen Lage und den starken Kostensteigerungen erklären. Der Anstieg der Insolvenzen in diesem Jahr sei breit über alle Branchen hinweg gewesen, betonte Müller. 

    Strukturelle Krise vor allem im Süden

    Besonders stark seien die Zuwächse im Hotel- und Gastgewerbe gewesen, ebenso wie im Baubereich und bei Projektentwicklern. Regional ist nach Angaben des IWH vor allem der Süden mit Baden-Württemberg und Bayern betroffen. «Der Süden ist stark im Maschinenbau und in der Automobilzulieferung, das ist eine strukturelle Krise, die sich im Insolvenzgeschehen zeigt», sagte Müller. «Neu ist, dass der Osten in diesem Jahr deutlich aufgeholt hat – von einem niedrigen Niveau aus, aber mit Zuwächsen von 25 bis 30 Prozent.» 

    Neben der insgesamt gestiegenen Zahl der Insolvenzen bei Personen- und Kapitalgesellschaften sei auch die Zahl der betroffenen Jobs deutlich gestiegen. Für das laufende Jahr rechnet das IWH mit rund 170.000 betroffenen Stellen. Vor der Corona-Pandemie seien es nicht einmal 100.000 Jobs gewesen.

  • Star-Architekt Frank Gehry gestorben

    Der Star-Architekt Frank Gehry ist tot. Gehry sei im Alter von 96 Jahren nach einer kurzen Atemwegserkrankung in seinem Haus in Santa Monica gestorben, teilte seine Mitarbeiterin Meaghan Lloyd der Deutschen Presse-Agentur mit.

  • Zölle und Standortprobleme: Maschinenbau schrumpft weiter

    Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau schrumpft 2025 das dritte Jahr in Folge. Man rechne unverändert mit einem Produktionsrückgang von 5 Prozent, erklärte der Präsident des Branchenverbands VDMA, Bertram Kawlath. Die Produktion gehe seit Anfang 2023 und nun bereits das zwölfte Quartal in Folge zurück. «Damit ist die Situation jetzt vergleichbar mit der schweren Rezession Anfang der 90er-Jahre, als es 13 Minusquartale in Folge gab.» Die Fabriken seien nur noch zu 78,3 Prozent ausgelastet und damit deutlich unter dem mittleren Wert von gut 85 Prozent. Erst für das kommende Jahr rechne man wieder mit einem leichten Produktionsanstieg um 1 Prozent. 

    Weniger Jobs, mehr Kurzarbeit

    Die schlechte Lage hinterlässt dem Verband zufolge immer deutlichere Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Beschäftigung um 2,4 Prozent auf gut eine Million Menschen zurückgegangen. In den Betrieben werde häufiger Kurzarbeit angewandt. «Unsere Betriebe wollen ihre Stammbelegschaften weiter halten und wir suchen auch weiterhin Fachkräfte, um dem demografischen Wandel zu begegnen», betonte Kawlath. 

    Der VDMA-Chef sprach sich zudem für flexiblere Arbeitszeiten und eine längere Lebensarbeitszeit aus. Das Rentenalter müsse schrittweise erhöht und die vorzeitige abschlagsfreie Rente abgeschafft werden. Zudem müsse das Arbeitslosengeld I auf maximal zwölf Monate begrenzt werden. Er kritisierte eine «wieder aufgeflammte Klassenkampfrhetorik von Teilen der SPD». «Angesichts der Herausforderungen, vor denen wir alle stehen, ist die verbale Aufrüstung von Arbeitsministerin Bärbel Bas völlig unangemessen», sagte Kawlath. 

    US-Zölle auch bürokratische Herausforderung 

    Die Unternehmen leiden nach seinen Worten unter hohen Steuern, unnötiger Bürokratie und zunehmenden Belastungen etwa durch das geplante Tariftreuegesetz. Im Außenhandel rechneten zwei Drittel der Firmen mit Umsatzeinbußen wegen der Strafzölle auf Einfuhren in die USA. Es gehe dabei nicht allein um die absolute Höhe der Zölle, sondern auch um die damit verbundene bürokratische Belastung etwa in der richtigen Angabe des Stahl- und Aluminiumwerts, erläuterte Kawlath.  «Nur rund ein Viertel unserer Unternehmen glaubt, die Anforderungen der Amerikaner erfüllen zu können.»

  • U-Boot-Boom lässt TKMS wachsen – neue Jobs in Wismar

    Die Nachfrage nach konventionellen U-Booten sorgt für einen Auftragsbestand in Rekordhöhe bei Deutschlands größtem Marineschiffbauer TKMS. Die Werftengruppe hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/25 wichtige Kennzahlen gesteigert. «Wir haben ein weiteres Rekordjahr für TKMS», sagt Vorstandschef Oliver Burkhard. Der Auftragsbestand liege bei 18,2 Milliarden Euro, das seien 55 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (11,6 Milliarden Euro).

    Umsatz und Profitabilität seien deutlich gewachsen, sagt Burkhard. Die Zahlen unterstrichen die gestärkte Marktposition und Leistungsfähigkeit des Unternehmens und bildeten eine solide Basis für weiteres Wachstum.

    Erster eigenständiger Bericht nach Abspaltung 

    Der jetzt vorgelegte freiwillige Geschäftsbericht ist der erste eigenständige Bericht der TKMS AG & Co. KGaA, die zum 1. Januar 2025 von der Thyssenkrupp AG abgespalten worden ist.

    Demnach stieg im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr der Umsatz um 9,3 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,0 Milliarden Euro). Unter dem Strich steht einen Nettogewinn von 108 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es knapp 88 Millionen Euro gewesen. 

    Der Auftragseingang lag im Geschäftsjahr 2024/25 bei 8,8 Milliarden Euro und damit knapp sechsmal so hoch wie im Vorjahr (1,5 Milliarden Euro). Vor allem die Nachbestellung von vier U-Booten im Rahmen des deutsch-norwegischen 212CD-Programms, der Auftrag für den Bau des Forschungseisbrechers «Polarstern», ein Großauftrag für die Modernisierung von sechs 212A-U-Booten der deutschen Marine und einen Exportauftrag über zwei weitere 218SG-U-Boote nach Asien sorgen für volle Bücher.

    Das Unternehmen setzt auf weiteres Wachstum. Ende November lieferte TKMS das zweite von sechs U-Booten an die Türkei aus. Bei der Vergabe eines Auftrags für acht bis zwölf konventionelle U-Booten für Kanada hat die Werft einen Mitbewerber aus Südkorea. Eine Entscheidung wird 2026 erwartet.

    Die Werft hofft, bei dem in Schwierigkeiten geratenen Fregatten-Projekt 126 für die Deutsche Marine einspringen zu dürfen. Das Vorhaben im Umfang von bis zu zehn Milliarden Euro ist ein zentrales Rüstungsprojekt. Die Werft habe mit dem Typ A200 ein ähnliches Schiff bereits für andere Kunden gebaut, sagt Burkhard. Es sei möglich, noch im Dezember mit dem Brennstart zu beginnen, falls der Auftrag erteilt würde. Nach Angaben von Burkhard sollte der Bau der Schiffe in Bremerhaven und auch in Flensburg erfolgen und dem Steuerzahler Geld sparen: «Eine F126 kostet so viel wie zwei A200.»

    Der maritime Koordinator der Bundesregierung, Christoph Ploß, sprach sich am Rande eines Besuches bei TKMS für eine schnellere Vergabe von Rüstungsaufträgen aus: «Aus unserer Sicht wichtig ist, dass wir in Zukunft viel stärker noch darauf achten, dass die Steuergelder, die Deutschland investiert für den Schiffbau und vor allem auch den Marineschiffbau, stärker in Deutschland investiert werden.» 

    Munition im Meer

    «Wir werden ein zehnprozentiges Umsatzwachstum anstreben», sagt Finanzvorstand Paul Glaser. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erwartet er am Ende der Range zwischen 100 und 150 Millionen Euro (2024/25: 131 Millionen Euro). «Wir streben weiterhin eine Dividendenquote von 30 bis 50 Prozent des Nettoergebnisses an, zahlbar ab 2027.»

    Ausbau in Wismar

    Außer am Stammsitz in Kiel will TKMS im kommenden Jahr am Werftstandort in Wismar die Produktion von U-Booten aufnehmen. 200 Millionen Euro will die Werft im neuen Geschäftsjahr investieren, vor allem für eine Druckkörpertaktstraße in Mecklenburg-Vorpommern. Darunter versteht man eine Fertigungslinie für den Rumpf von U-Booten. Eine solche ist in Kiel bereits in Betrieb.

    Der Marineschiffbauer setzt darauf, dass Kundenbeiträge einen «substanziellen Teil» dieser Investitionen tragen. Ziel sei es, durch den Ausbau der Kapazitäten künftig mehr U-Boote in der gleichen Zeit abzuliefern, sagte Burkhard.

    Damit sei der Grundstein für die Nutzung des Standortes in Wismar als Hybridwerft gelegt, sagt Burkhard. «Anders als in Kiel, wo wir bis dato nur U-Boote bauen.» Mittlerweile beschäftige der Standort im Nordosten rund 300 Menschen. Bis zu 1.500 könnten es am Ende werden. Es gebe dort zurzeit mehr als 30 Bewerbungen auf eine Stelle.

    «Wismar liefert uns einfach die zusätzlichen Kapazitäten und die Flexibilität, die wir brauchen bei der Nachfrage nach unseren Designs, sodass wir diesen Rekordauftragsbestand effizient bearbeiten können und – wenn es uns gelingt – auch die Lieferzeiten verkürzen können», sagt Burkhard.

    Weiterer Kauf

    Eher in Wochen als in Monaten erwartet der Werftchef eine Entscheidung in den laufenden Gesprächen über eine Übernahme der Kieler Nachbarwerft German Naval Yards, die zur französischen Werftengruppe CMN Naval gehört. Am Kieler Standort waren zum Stand August rund 400 Beschäftigte tätig.

    «Das ist eben nicht vergleichbar mit Wismar, sondern das ist unsere unmittelbare Nachbarschaft», sagt Burkhard. «Das sind Menschen, die haben früher sogar für uns gearbeitet, die kennen die Produkte und es hat natürlich eine ganze Reihe von Vorteilen, die aber bis zu einem bestimmten Punkt nur gehen.»

    Die beiden Marinewerften teilen sich in Kiel eine Fläche und gehörten lange Zeit zusammen. Sie sind aus der früheren Traditionswert HDW (Howaldtswerke-Deutsche Werft AG) hervorgegangen, deren Ursprünge bis 1838 zurückreichen. Der ehemalige HDW-Überwasser-Schiffbau wurde ausgegliedert und firmiert unter German Naval Yards.

    Drohnen

    Zuletzt hatten Drohnensichtungen über der Kieler Werft Besorgnis ausgelöst. Diese gebe es immer wieder, sagt Burkhard. «Das kann auch mal ein Teenager sein, der irgendwie sein neuestes Gadget ausprobiert.» Kritischer seien spezialisierte Drohnen, die etwa Handydaten abgriffen.

    «Wir sehen aber für uns jetzt keine aktuelle Bedrohung und haben auch nicht jeden Tag Alarm», sagt Burkhard. Dennoch investiere das Unternehmen einstellige Millionenbeträge in das eigene Sicherheitsnetz.

    TKMS ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer für nicht-nuklear betriebene U-Boote, baut aber auch Fregatten und Korvetten. Das Unternehmen hat mehr als 9.100 Beschäftigte, darunter rund 3.300 in Kiel. Weitere Standorte sind Wismar und Itajaí in Brasilien. Mehrheitsaktionär ist Thyssenkrupp.

  • WM: Deutschland gegen Curaçao, Elfenbeinküste und Ecuador

    Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bekommt es bei der Weltmeisterschaft 2026 in Vorrundengruppe E mit Curaçao, der Elfenbeinküste und Ecuador zu tun. Das ergab die Auslosung in Washington.

  • WM: Deutschland gegen Curaçao, Elfenbeinküste und Ecuador

    Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bekommt es bei der Weltmeisterschaft 2026 in Vorrundengruppe E mit Curaçao, der Elfenbeinküste und Ecuador zu tun. Das ergab die Auslosung in Washington.

  • Thyssenkrupp kehrt in Gewinnzone zurück

    Nach einem Milliardenverlust im Vorjahr hat der Industriekonzern Thyssenkrupp das Geschäftsjahr 2024/25 (30. September) mit 532 Millionen Euro Gewinn abgeschlossen. Verantwortlich dafür sind vor allem eine Zuschreibung auf die Beteiligung am Aufzughersteller TK Elevator sowie der Verkauf eines Spezialstahl-Herstellers in Indien, wie das Unternehmen in Essen berichtete.

    Der Umsatz lag bei 32,8 Milliarden Euro und damit 6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Thyssenkrupp nannte als Hauptgründe eine gesunkene Nachfrage sowie niedrigere Preise vor allem im Werkstoffhandel und in der Stahlsparte. Ende September beschäftigte der Konzern knapp 93.400 Menschen, fünf Prozent weniger als ein Jahr zuvor. 

    Vorstandschef López sieht Konzern «gut behauptet»

    Das Geschäftsjahr sei erneut von geo- und wirtschaftspolitischen Herausforderungen geprägt gewesen, sagte Vorstandschef Miguel López laut einer Mitteilung. Unsichere Märkte und eine schwächere Kundennachfrage hätten die Geschäfte spürbar gebremst. «Dennoch konnten wir uns durch konsequente Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen gut behaupten», so López weiter.

    Die Aktionärinnen und Aktionäre sollen wie im Vorjahr 15 Cent Dividende je Aktie erhalten.

    Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Konzern mit einem stabilen Umsatz. Erwartet werde eine Entwicklung zwischen minus 2 bis plus 1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Beim Jahresüberschuss prognostiziert das Unternehmen einen Wert zwischen minus 800 und minus 400 Millionen Euro. Darin enthalten sei vor allem die Bildung von Restrukturierungsrückstellungen in der Stahlsparte.

    Zu dem seit Mitte September vorliegenden Übernahmeangebot für die Sparte durch den indischen Stahlkonzern Jindal Steel International äußerte sich der Konzern in der Mitteilung nur knapp. Die Thyssenkrupp AG prüfe das Angebot «mit Blick auf die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit und die Fortführung der grünen Transformation sowie die Beschäftigung an unseren Stahl-Standorten», hieß es.

    Die Stahlsparte von Thyssenkrupp ist Deutschlands größter Stahlhersteller. Für die Sparte ist ein harter Sanierungskurs geplant, der unter anderem den Abbau und die Auslagerung von Tausenden Stellen vorsieht.

    TKMS an Börse gebracht

    Thyssenkrupp befindet sich in einem tiefgreifenden Umbau. Im Oktober hatte der Konzern seine Marineschiffbausparte TKMS an die Börse gebracht, aber die Mehrheit der Aktien behalten. Auch die drei übrigen Geschäftsfelder Autoteile, Werkstoffhandel und grüne Technologien will Thyssenkrupp in den kommenden Jahren eigenständig aufstellen und kapitalmarktfähig machen. Die Thyssenkrupp AG soll zu einer Finanzholding werden.