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  • Paramount bietet 108,4 Milliarden für Warner Bros. Discovery

    Der Medienkonzern Paramount macht dem Streaming-Riesen Netflix Konkurrenz und will den Gesamtkonzern Warner Brothers Discovery für 108,4 Milliarden Dollar (knapp 94 Mrd. Euro) übernehmen. Das teilte Paramount mit.

  • Maschinenbauer Voith will bis zu 2.500 Stellen streichen

    Beim Maschinen- und Anlagenbauer Voith könnte gut ein Zehntel der Mitarbeiter den Job verlieren. Wie der Technologiekonzern aus dem Osten Baden-Württembergs mitteilte, prüft man Anpassungen bei Organisationsstrukturen und Belegschaft im Rahmen einer strategischen Weiterentwicklung. «Im Rahmen der Anpassungen wird eine Reduzierung von bis zu 2.500 Stellen erwartet», hieß es weiter.

    Deutschland nehme bei den Überlegungen eine Schlüsselrolle ein. Zwar verfüge der Standort über technologische Kompetenz und
    Innovationskraft, gleichzeitig gebe es strukturelle Probleme. Genannt wurden insbesondere hohe Energie- und Arbeitskosten, komplexe regulatorische Anforderungen und ein hoher bürokratischer Aufwand.

    Konkrete Entscheidungen zu Standorten oder Bereichen liegen den Angaben zufolge noch nicht vor. In den kommenden Wochen prüfe man Optionen, die gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern diskutiert und bewertet werden sollen. Der erwartete Stellenabbau beschreibe «einen globalen Rahmen und stellt keine Aussage über bestimmte Standorte, Bereiche oder Funktionen dar». 

    Der exportorientierte Maschinen- und Anlagenbau ist einer der wichtigsten Industriezweige im Südwesten. Voith hat seinen Stammsitz im schwäbischen Heidenheim an der Brenz. Im Stammland hat der Konzern noch weitere Werke. Darüber hinaus ist Voith in Bayern, NRW, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Sachsen mit Standorten vertreten. Für den Mittelständler arbeiten weltweit rund 22.000 in mehr als 60 Ländern.

    Was macht Voith?

    Das 1867 gegründete Unternehmen liefert Maschinen, Anlagen und technische Systeme für gleich mehrere Industriebranchen. Voith produziert unter anderem Turbinen, Generatoren und digitale Steuerungstechnik für Wasserkraftwerke. Ein weiterer traditioneller Schwerpunkt liegt auf Papiermaschinen und Anlagen zur Aufbereitung von Altpapier. Zusätzlich ist Voith im Bereich der Antriebs- und Industrietechnik aktiv. Dazu gehören unter Getriebe und Kupplungen für Züge, Schiffe und industrielle Anwendungen. 

    Der Konzern mit seinen drei Bereichen Hydro, Paper und Turbo hatte zuletzt wegen der Konjunkturflaute rote Zahlen geschrieben. Im Geschäftsjahr 2023/24 sackte das Konzernergebnis auf minus 247 Millionen Euro ab. Ein Jahr zuvor stand noch ein Gewinn von 73 Millionen Euro in den Büchern. Der Umsatz fiel auf 5,23 Milliarden Euro.

    Die Zahlen für das im September abgelaufen Geschäftsjahr 2024/25 liegen bislang nicht vor. Vor einem Jahr hatte der Technologiekonzern noch mit einer Verbesserung bei Umsatz und Gewinn gerechnet. 

    «Voith steht vor großen Herausforderungen»

    Konzernchef Dirk Hoke verwies auf einen zunehmenden Wettbewerbsdruck. «Voith steht vor großen Herausforderungen auf dem Weltmarkt, weshalb wir eine umfangreiche strategische Analyse unseres Geschäfts vorgenommen haben», teilte er mit. Um auch langfristig bestehen und wachsen zu können, müsse Voith über ausreichende Mittel für Investitionen verfügen und die Organisation so effizient wie möglich aufstellen. 

    «Die Organisation stärken, Innovation beschleunigen und Wachstumschancen nutzen – das müssen wir jetzt gemeinsam angehen, nicht zuletzt, um den Standort Deutschland zu sichern», betonte Hoke. Bei den Anpassungen geht es demnach unter anderem darum, Prozesse zu vereinfachen, Entscheidungswege zu verkürzen und gezielt in Zukunftsfelder zu investieren, die die langfristige Wettbewerbsfähigkeit sichern. Dazu zählt Hoke das profitable Service- und Digitalgeschäft, globale Wachstumsregionen sowie neue Technologien. 

    Maschinenbau in der Dauerkrise

    Der angekündigte Stellenabbau fällt in eine für den deutschen Maschinenbau äußerst schwierige Phase. Die Branche schrumpft 2025 nach Angaben des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) bereits das dritte Jahr in Folge. Es wird erneut mit einem Produktionsrückgang von fünf Prozent gerechnet. Seit Anfang 2023 befindet sich die Produktion demnach im Sinkflug – inzwischen seit zwölf Quartalen in Folge. Die Auslastung der Fabriken liegt mit 78,3 Prozent deutlich unter dem langjährigen Mittel von rund 85 Prozent. Erst 2026 erwartet der Verband ein leichtes Plus. 

    Die schlechte Lage hinterlässt dem Verband zufolge immer deutlichere Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Beschäftigung um 2,4 Prozent auf gut eine Million Menschen zurückgegangen. In den Betrieben werde häufiger Kurzarbeit angewandt. Neben hohen Steuern und unnötiger Bürokratie belasten nach Angaben von VDMA-Präsident Bertram Kawlath insbesondere die US-Strafzölle das Geschäft der Unternehmen.

  • EU-Staaten einig: Strengere Regeln bei Abschiebungen geplant

    Die EU-Staaten wollen den Druck auf abgelehnte Asylbewerber erhöhen und Abschiebungen effizienter abwickeln. Dafür sollen Menschen ohne Bleiberecht neue Pflichten erhalten und Leistungskürzungen bei mangelnder Kooperation mit den Behörden erwarten müssen, wie die Mitgliedsländer nach einer Einigung bei einem Treffen der europäischen Innenminister in Brüssel mitteilten.

  • Neue BSW-Spitze: De Masi und Mohamed Ali gewählt

    Der Europaabgeordnete Fabio De Masi ist zum neuen Vorsitzenden der Partei Bündnis Sahra Wagenknecht gewählt worden. Der 45-Jährige erhielt beim BSW-Bundesparteitag in Magdeburg nach Angaben des Tagungsleiters 93,3 Prozent abgegebenen Stimmen. Die bisherige Co-Vorsitzende Amira Mohamed Ali wurde demnach mit 82,6 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt.

  • Maschinenbauer Voith will bis zu 2.500 Stellen streichen

    Beim schwäbischen Maschinenbauer Voith könnte gut ein Zehntel der Mitarbeiter den Job verlieren. Im Rahmen von Anpassungen werde eine Reduzierung von bis zu 2.500 Stellen erwartet, teilte das Familienunternehmen aus Heidenheim an der Brenz mit.

  • Thyssenkrupp: Klappt die Stahl-Übernahme durch Jindal?

    Thyssenkrupp-Chef Miguel López hat sich optimistisch zu einer möglichen Übernahme der Stahlsparte durch den indischen Stahlkonzern Jindal Steel geäußert. «Die Gespräche sind sehr intensiv und auch sehr vertrauensvoll. Es geht da gut voran», sagte López bei der Vorlage der Jahreszahlen für das Geschäftsjahr 2024/25, das Ende September zu Ende gegangen war. «Wir gehen (…) davon aus, dass die Gespräche mit Jindal, weil es einfach ein optimaler Fit ist, dass das auch wirklich funktionieren wird», sagte López weiter. Europa sei für Jindal Steel ein attraktives Marktumfeld.

    Die angeschlagene Stahlsparte von Thyssenkrupp ist Deutschlands größter Stahlhersteller. Ende September waren rund 26.000 Menschen in der Sparte beschäftigt. Ein harter Sanierungskurs soll sie wieder wettbewerbsfähig machen. Er sieht den Abbau und die Auslagerung von Tausenden Stellen vor.

    Konzernchef López: Aktuell läuft intensive Prüfung

    Zum Stand der Gespräche mit Jindal Steel sagte López, man sei jetzt in einer Prüfungsphase, in der man sich das gesamte Vertragswerk und alle Zahlen genau anschaue. «Und dann beginnt man mit Verhandlungen.» Genauere Angaben zum Zeitplan wollte er nicht machen. 

    Thyssenkrupp und Jindal Steel hatten Mitte September bekannt gemacht, dass der familiengeführte Stahlkonzern die Stahlsparte von Thyssenkrupp kaufen will und bereits ein unverbindliches Angebot abgegeben hat. Nach Angaben des für Firmenübernahmen und -verkäufe zuständigen Vorstands Volkmar Dinstuhl zielt das Angebot auf eine mehrheitliche Übernahme ab. «Was mehrheitlich dann konkret heißt, wird sich dann im Laufe der Verhandlungen herausstellen.» 

    Thyssenkrupp hält an Grünstahl-Anlage in Duisburg fest

    López bekräftigte die Pläne der Thyssenkrupp-Stahlsparte zum Bau einer neuen Anlage zur klimafreundlicheren Stahlherstellung in Duisburg. «Trotz eines komplexen wirtschaftlichen Umfelds und bestehender regulatorischer Unsicherheiten gehen wir mit dem Bau und dem geplanten Betrieb in Vorleistung», sagte López.

    Damit schaffe man die Grundlage für den Einsatz großer Mengen grünen Wasserstoffs in Deutschland und leiste einen Beitrag zum Klimaschutz. «Dieses Vorgehen ist ein deutliches Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Deutschland. Und zu unserer Verantwortung für die Umwelt.»

    López: Auch Jindal Steel wird Anlage weiterbauen

    López geht davon aus, dass im Fall einer Übernahme Jindal Steel die sogenannte Direktreduktionsanlage weiterbauen wird. «Ich glaube, es ist zutreffend zu sagen, dass Jindal die DRI-Anlage in Duisburg bauen wird und will, so wie wir das auch wollen.»

    Die sogenannte Direktreduktionsanlage kostet rund drei Milliarden Euro und soll einen Hochofen ersetzen. Bund und Land Nordrhein-Westfalen wollen den Bau mit bis zu zwei Milliarden Euro fördern. Die Anlage soll zunächst mit Erdgas und später mit Wasserstoff betrieben werden.

    Bei der klassischen Herstellung von Roheisen in Hochöfen wird extrem viel Kohlendioxid ausgestoßen. Thyssenkrupp ist nach eigenen Angaben vor allem durch die Stahlproduktion für rund 2,5 Prozent der bundesweiten CO2-Emissionen verantwortlich.

    532 Millionen Euro Überschuss im vergangenen Jahr erzielt

    Nach einem Milliardenverlust im Vorjahr hat der Konzern das Geschäftsjahr 2024/25 (30. September) mit 532 Millionen Euro Gewinn abgeschlossen. Allerdings profitierte Thyssenkrupp hier von einer deutlichen Wertzuschreibung auf seinen verbliebenen Anteil im Aufzuggeschäft sowie dem Verkauf einer indischen Spezialstahl-Tochter. Demgegenüber standen millionenschwere Abschreibungen vor allem in der Stahl-Sparte sowie Umbaukosten.

    Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung am 30. Januar die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 15 Cent je Aktie vor. In Summe würde dies – wie schon für die drei Geschäftsjahre zuvor – eine Ausschüttung von insgesamt 93 Millionen Euro bedeuten. 

    Die IG Metall sprach sich dagegen aus. In allen Bereichen gebe es Einschnitte bei den Belegschaften, «Standortschließungen, Personalabbau im vierstelligen Bereich, teils auch mit Kündigungen, Entgelt-Verzicht und vieles mehr», sagte der Zweite Vorsitzende der Gewerkschaft, Jürgen Kerner, laut einer Mitteilung. Die Auszahlung von 93 Millionen Euro entziehe dem Unternehmen Kapital, während notwendige Investitionen teilweise unter dem Vorbehalt der Finanzierungsfähigkeit des Konzerns stünden. Die Arbeitnehmerseite trage daher die Empfehlung des Aufsichtsrats an die Jahreshauptversammlung nicht mit. Kerner ist auch stellvertretender Aufsichtsratschef der Thyssenkrupp AG.

    Der Umsatz lag bei 32,8 Milliarden Euro und damit 6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Thyssenkrupp nannte als Hauptgründe eine gesunkene Nachfrage sowie niedrigere Preise vor allem im Werkstoffhandel und in der Stahlsparte. Ende September beschäftigte der Konzern knapp 93.400 Menschen, fünf Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Auf die Stahlsparte entfielen dabei knapp 26.000, ebenfalls fünf Prozent weniger.

    Stahl-Sanierung wird 25/26 deutlichen Verlust bringen

    Die Sanierung der Stahlsparte wird Thyssenkrupp im neuen Geschäftsjahr millionenschwere Verluste einbrocken. Weil das Unternehmen dafür hohe Rückstellungen bilden muss, dürfte im laufenden Geschäftsjahr 2025/26 unter dem Strich ein Fehlbetrag von 400 bis 800 Millionen Euro auflaufen, hieß es. Thyssenkrupp Steel Europe leidet unter Überkapazitäten und niedrigen Preisen am Weltmarkt, asiatische Billigkonkurrenz setzt die Stahlsparte unter Druck. 

    Von der Konjunktur erwartet Thyssenkrupp im laufenden Jahr konzernweit keinen Rückenwind, das schwierige Marktumfeld dürfte anhalten. Beim Umsatz geht das Unternehmen von einer Bandbreite von minus zwei bis plus einem Prozent aus.

    An der Börse kamen die Neuigkeiten nicht gut an. Experten bemängelten insbesondere den Ausblick des Unternehmens. Das im Börsensegment MDax notierte Papier lag am frühen Nachmittag mit 8,71 Euro rund 8,3 Prozent unter dem Vortageswert.

    Thyssenkrupp befindet sich in einem tiefgreifenden Umbau. Im Oktober hatte der Konzern seine Marineschiffbausparte TKMS an die Börse gebracht, aber die Mehrheit der Aktien behalten. Auch die drei übrigen Geschäftsfelder Autoteile, Werkstoffhandel und grüne Technologien will Thyssenkrupp in den kommenden Jahren eigenständig aufstellen und kapitalmarktfähig machen. Die Thyssenkrupp AG soll künftig zu einer Finanzholding werden.

  • Thyssenkrupp: Klappt die Stahl-Übernahme durch Jindal?

    Thyssenkrupp-Chef Miguel López hat sich optimistisch zu einer möglichen Übernahme der Stahlsparte durch den indischen Stahlkonzern Jindal Steel geäußert. «Die Gespräche sind sehr intensiv und auch sehr vertrauensvoll. Es geht da gut voran», sagte López bei der Vorlage der Jahreszahlen für das Geschäftsjahr 2024/25, das Ende September zu Ende gegangen war. «Wir gehen (…) davon aus, dass die Gespräche mit Jindal, weil es einfach ein optimaler Fit ist, dass das auch wirklich funktionieren wird», sagte López weiter. Europa sei für Jindal Steel ein attraktives Marktumfeld.

    Die angeschlagene Stahlsparte von Thyssenkrupp ist Deutschlands größter Stahlhersteller. Ende September waren rund 26.000 Menschen in der Sparte beschäftigt. Ein harter Sanierungskurs soll sie wieder wettbewerbsfähig machen. Er sieht den Abbau und die Auslagerung von Tausenden Stellen vor.

    Konzernchef López: Aktuell läuft intensive Prüfung

    Zum Stand der Gespräche mit Jindal Steel sagte López, man sei jetzt in einer Prüfungsphase, in der man sich das gesamte Vertragswerk und alle Zahlen genau anschaue. «Und dann beginnt man mit Verhandlungen.» Genauere Angaben zum Zeitplan wollte er nicht machen. 

    Thyssenkrupp und Jindal Steel hatten Mitte September bekannt gemacht, dass der familiengeführte Stahlkonzern die Stahlsparte von Thyssenkrupp kaufen will und bereits ein unverbindliches Angebot abgegeben hat. Nach Angaben des für Firmenübernahmen und -verkäufe zuständigen Vorstands Volkmar Dinstuhl zielt das Angebot auf eine mehrheitliche Übernahme ab. «Was mehrheitlich dann konkret heißt, wird sich dann im Laufe der Verhandlungen herausstellen.» 

    Grünstahl-Anlage in Duisburg wird weitergebaut

    López bekräftigte die Pläne der Thyssenkrupp-Stahlsparte zum Bau einer neuen Anlage zur klimafreundlicheren Stahlherstellung in Duisburg. «Trotz eines komplexen wirtschaftlichen Umfelds und bestehender regulatorischer Unsicherheiten gehen wir mit dem Bau und dem geplanten Betrieb in Vorleistung», sagte López.

    Damit schaffe man die Grundlage für den Einsatz großer Mengen grünen Wasserstoffs in Deutschland und leiste einen Beitrag zum Klimaschutz. «Dieses Vorgehen ist ein deutliches Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Deutschland. Und zu unserer Verantwortung für die Umwelt.»

    López: Auch Jindal Steel wird Anlage weiterbauen

    López geht davon aus, dass im Fall einer Übernahme Jindal Steel die sogenannte Direktreduktionsanlage weiterbauen wird. «Ich glaube, es ist zutreffend zu sagen, dass Jindal die DRI-Anlage in Duisburg bauen wird und will, so wie wir das auch wollen.»

    Die sogenannte Direktreduktionsanlage kostet rund drei Milliarden Euro und soll einen Hochofen ersetzen. Bund und Land Nordrhein-Westfalen wollen den Bau mit bis zu zwei Milliarden Euro fördern. Die Anlage soll zunächst mit Erdgas und später mit Wasserstoff betrieben werden.

    Bei der klassischen Herstellung von Roheisen in Hochöfen wird extrem viel Kohlendioxid ausgestoßen. Thyssenkrupp ist nach eigenen Angaben vor allem durch die Stahlproduktion für rund 2,5 Prozent der bundesweiten CO2-Emissionen verantwortlich.

    532 Millionen Euro Überschuss im vergangenen Jahr erzielt

    Nach einem Milliardenverlust im Vorjahr hat der Konzern das Geschäftsjahr 2024/25 (30. September) mit 532 Millionen Euro Gewinn abgeschlossen. Allerdings profitierte Thyssenkrupp hier von einer deutlichen Wertzuschreibung auf seinen verbliebenen Anteil im Aufzuggeschäft sowie dem Verkauf einer indischen Spezialstahl-Tochter. Demgegenüber standen millionenschwere Abschreibungen vor allem in der Stahl-Sparte sowie Umbaukosten. Aktionäre sollen erneut eine Dividende von 15 Cent je Aktie erhalten.

    Der Umsatz lag bei 32,8 Milliarden Euro und damit 6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Thyssenkrupp nannte als Hauptgründe eine gesunkene Nachfrage sowie niedrigere Preise vor allem im Werkstoffhandel und in der Stahlsparte. Ende September beschäftigte der Konzern knapp 93.400 Menschen, fünf Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Auf die Stahlsparte entfielen dabei knapp 26.000, ebenfalls fünf Prozent weniger.

    Stahl-Sanierung wird 25/26 deutlichen Verlust bringen

    Die Sanierung der Stahlsparte wird Thyssenkrupp im neuen Geschäftsjahr millionenschwere Verluste einbrocken. Weil das Unternehmen dafür hohe Rückstellungen bilden muss, dürfte im laufenden Geschäftsjahr 2025/26 unter dem Strich ein Fehlbetrag von 400 bis 800 Millionen Euro auflaufen, hieß es. Thyssenkrupp Steel Europe leidet unter Überkapazitäten und niedrigen Preisen am Weltmarkt, asiatische Billigkonkurrenz setzt die Stahlsparte unter Druck. 

    Von der Konjunktur erwartet Thyssenkrupp im laufenden Jahr konzernweit keinen Rückenwind, das schwierige Marktumfeld dürfte anhalten. Beim Umsatz geht das Unternehmen von einer Bandbreite von minus zwei bis plus einem Prozent aus.

    An der Börse kamen die Neuigkeiten nicht gut an. Experten bemängelten insbesondere den Ausblick des Unternehmens. Das im Börsensegment MDax notierte Papier lag am frühen Nachmittag mit 8,71 Euro rund 8,3 Prozent unter dem Vortageswert.

    Thyssenkrupp befindet sich in einem tiefgreifenden Umbau. Im Oktober hatte der Konzern seine Marineschiffbausparte TKMS an die Börse gebracht, aber die Mehrheit der Aktien behalten. Auch die drei übrigen Geschäftsfelder Autoteile, Werkstoffhandel und grüne Technologien will Thyssenkrupp in den kommenden Jahren eigenständig aufstellen und kapitalmarktfähig machen. Die Thyssenkrupp AG soll künftig zu einer Finanzholding werden.

  • Neuer BMW-Chef kommt wieder mal von innen

    Betrachtet man die beruflichen Eckdaten des künftigen BMW-Chefs, folgt Milan Nedeljkovic vielen Traditionen. Angefangen bei seiner bisherigen Aufgabe: Denn Produktionsvorstand waren auch seine Vorgänger Oliver Zipse, Harald Krüger oder Norbert Reithofer. Und wie sie ist er mit Jahrzehnten im Unternehmen ein echtes Eigengewächs und hat einst Maschinenbau studiert. Er kennt und versteht BMW, seine Unternehmenskultur, und seine Produkte also – auch technisch. 

    Viel Einarbeitungszeit dürfte der Manager demnach nicht brauchen, wenn er Mitte Mai den Chefsessel vom scheidenden Oliver Zipse übernimmt. Viel Zeit hat er auch nicht. Denn auch wenn BMW derzeit etwas besser dasteht als seine deutschen Konkurrenten, bleibt der Konzern von den allgemeinen Krisen und Herausforderungen nicht verschont. Viel wird auf die Neue Klasse ankommen, deren Serienproduktion Nedeljkovic gerade auf die Schiene gesetzt hat. 

    Produktionsvorstand wurde er im Oktober 2019 – kurz nachdem sein Vorgänger Zipse den Chefsessel übernommen hatte. Im Unternehmen ist er allerdings schon seit 1993, war – neben München – unter anderem in den Werken Oxford und Leipzig. In letzterem verantwortete er als Leiter den Start von BMWs Vorreiter-Elektroauto i3. Davor hatte er in Aachen und am MIT in den USA Maschinenbau studiert – später promovierte er an der TU München.

    Vorschusslorbeeren 

    Zu seiner Berufung bekam Nedeljkovic die üblichen Vorschusslorbeeren. Aufsichtsratschef Nicolas Peter lobte ihn für «strategischen Weitblick», große Umsetzungsstärke und unternehmerisches Denken. Die Arbeitnehmerseite äußerte sich ebenfalls positiv: «Milan Nedeljkovic genießt hohes Ansehen und Vertrauen in der Belegschaft von BMW», sagte Gesamtbetriebsratschef Martin Kimmich.

    Wieder über die Altersgrenze

    Zu beweisen, dass das Lob berechtigt ist, hat er rund fünf Jahre Zeit – sein Vertrag als BMW-Chef läuft bis ins Jahr 2031. Beim Start im Mai kommenden Jahres wird er 57 Jahre alt sein – erfüllt er den Vertrag bis zum Ende, wird er damit eine weitere Sache mit Vorgänger Zipse gemeinsam haben: Das Überschreiten der bei BMW üblichen Altersgrenze von 60 Jahren für die oberste Chefriege.

    In mindestens einer biografischen Sache unterscheidet sich Nedeljkovic aber von seinen Vorgängern: Er hat eine doppelte Staatsbürgerschaft, neben der deutschen auch die serbische. In Serbien wurde er 1969 geboren, kam aber bereits als kleines Kind Anfang der 1970er Jahre nach Deutschland. 

    Privat ist Nedeljkovic Basketballfan. Ob seine Begeisterung auf seine Wurzeln oder die Zeit am MIT zurückzuführen ist, ist nicht bekannt. Bei BMW ist er damit aber gut aufgehoben: 2023 hat der Autohersteller nämlich Audi als Sponsor des FC Bayern Basketball abgelöst.

  • Produktionschef Nedeljkovic folgt auf Zipse an BMW-Spitze

    BMW bekommt einen neuen Chef: Milan Nedeljkovic soll am 14. Mai kommenden Jahres das Amt von Oliver Zipse übernehmen. Der Aufsichtsrat fasste am Dienstag einen entsprechenden Beschluss, wie das Unternehmen mitteilte. Derzeit ist Nedeljkovic Produktionsvorstand. Dieses Amt hatte auch Zipse inne, bevor er 2019 an die Spitze des Unternehmens rückte. 

    Zipse legt sein Amt demnach am 13. Mai planmäßig nieder – an diesem Tag hält BMW seine Jahreshauptversammlung ab. Zipse wird im Februar 62 Jahre alt, bei BMW ist eigentlich eine Altersgrenze von 60 Jahren für Vorstände üblich, diese wurde bei der letzten Verlängerung seines Mandats bis 2026 überschritten. Das dürfte auch bei Nedeljkovic der Fall sein. Er wird bei Amtsübernahme 57 sein, sein Vertrag läuft bis ins Jahr 2031.

    Zipses Verlängerung hatte es dem BMW-Chef ermöglicht, das wichtigste Projekt seiner Amtszeit, den Start der Neuen Klasse als Basis für die Elektrostrategie des Unternehmens noch auf den Weg zu bringen. Diese sei das «größte Zukunftsprojekt des Unternehmens», lobte der Aufsichtsratsvorsitzende Nicolas Peter. Zudem habe Zipse «BMW durch globale Krisen wie die Corona-Pandemie geführt». Der Aufsichtsrat dankte ihm «ausdrücklich für seine großen Verdienste um die BMW Group». 

    Nedeljkovic ist seit 2019 Produktionsvorstand. Er zeichnete damit für den Produktionsstart der Neuen Klasse verantwortlich. Er ist – BMW-typisch – schon lange im Unternehmen. 1993 begann seine Laufbahn als Trainee. Sie führte ihn unter anderem über die Werke Oxford und Leipzig. In letzterem war er als Leiter für den Start von BMWs Elektroauto i3 verantwortlich. 

    Mit Nedeljkovic steht nun ein Manager mit doppelter Staatsbürgerschaft an der BMW-Spitze: Neben der deutschen hat er auch die serbische; in Serbien wurde er 1969 geboren. Er kam in den 1970er Jahren als Kind nach Deutschland, studierte später in Aachen und am MIT in den USA Maschinenbau und promovierte an der TU München. 

    Lob auch von der Arbeitnehmerseite

    Aufsichtsratschef Peter lobte Nedeljkovic für «strategischen Weitblick», große Umsetzungsstärke und unternehmerisches Denken. «Er steht für klare Fokussierung im Umgang mit Ressourcen – seien es ökonomische oder ökologische.»

    Auch von der Arbeitnehmerseite kommen Vorschusslorbeeren: «Milan Nedeljkovic genießt hohes Ansehen und Vertrauen in der Belegschaft von BMW. Mit ihm wollen wir die lange Tradition der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Betriebsrat und Unternehmensleitung fortsetzen und unsere BMW-Erfolgsgeschichte fortschreiben», sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Martin Kimmich.

  • Rückgang bei Insolvenzzahlen – Aber keine Trendwende

    Die Zahl der Insolvenzen ist im November zum ersten Mal seit dreieinhalb Jahren wieder so tief gesunken, dass sie unter dem Niveau des Vorjahresmonats liegt. Eine Trendwende bedeute dies allerdings noch nicht, sondern eher eine Verschnaufpause, teilte das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) mit. Laut IWH-Insolvenztrend liegt die Zahl der Insolvenzen im November bei 1.293. Das sind 17 Prozent weniger als im Vormonat und drei Prozent weniger als im November 2024. Im Vergleich zu einem durchschnittlichen November der Jahre 2016 bis 2019 – also vor der Corona-Pandemie – liegen die aktuellen Zahlen jedoch weiterhin um 46 Prozent höher.

    «Das ist viel, das ist klar der rote Bereich», sagte Steffen Müller, Leiter der Insolvenzforschung beim IWH. Während die hohen Insolvenzzahlen der vergangenen Jahre vor allem auf Nachholeffekte der Pandemie zurückzuführen gewesen seien, lasse sich das anhaltend hohe Niveau inzwischen mit der schwachen wirtschaftlichen Lage und den starken Kostensteigerungen erklären. Der Anstieg der Insolvenzen in diesem Jahr sei breit über alle Branchen hinweg gewesen, betonte Müller.

    Wie die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Montag mitteilte, werden Hochrechnungen zufolge bis Ende des Jahres 23.900 Unternehmen Insolvenz angemeldet haben. Das wären über acht Prozent mehr als im Vorjahr.

    Strukturelle Krise vor allem im Süden

    Besonders stark sind die Zuwächse laut IWH im Hotel- und Gastgewerbe gewesen, ebenso wie im Baubereich und bei Projektentwicklern. Regional ist nach Angaben des IWH vor allem der Süden mit Baden-Württemberg und Bayern betroffen. «Der Süden ist stark im Maschinenbau und in der Automobilzulieferung, das ist eine strukturelle Krise, die sich im Insolvenzgeschehen zeigt», sagte Müller. «Neu ist, dass der Osten in diesem Jahr deutlich aufgeholt hat – von einem niedrigen Niveau aus, aber mit Zuwächsen von 25 bis 30 Prozent.» 

    Neben der insgesamt gestiegenen Zahl der Insolvenzen bei Personen- und Kapitalgesellschaften sei auch die Zahl der betroffenen Jobs deutlich gestiegen. Für das laufende Jahr rechnet das IWH mit rund 170.000 betroffenen Stellen. Vor der Corona-Pandemie seien es nicht einmal 100.000 Jobs gewesen.